
Das kam so: die Besitzerin des Oldtimers, eine über achtzigjährige Dame, hatte ihn seinerzeit von ihrem Herrn Vater geerbt und jahrzehntelang in einer Wiener Garage eingemottet, als er 1959 von der Requisitenabteilung von Carlo Pontis (Sophia Lorens Ehemann) Filmproduktionsfirma aufgestöbert und für die Dreharbeiten angemietet wurde. Kein Mensch hatte eine Ahnung, wie das alte Stück in Betrieb zu setzen war, die Filmleute wandten sich an den ÖAMTC (österr. Pendant zum ADAC) um Rat. Und mein Schwiegervater, damals junger Pannendienstfahrer beim Automobil-Club, wurde für den Auftrag abkommandiert, er besorgte sich aus Archiven technische Unterlagen und begann an dem verstaubten Erbstück in der Garage herumzuschrauben: nach einer Weile sprang er an und lief wie am Schnürchen. Er wurde auf einem Lkw zu den Dreharbeiten nach Italien verfrachtet, mein Schwiegervater kriegte einen Vertrag von der Produktionsfirma und ein Flugticket nach Rom.
Bei den Dreharbeiten fuhr er den Laurin & Klément souverän, Regisseur Curtiz war zufrieden und klopfte ihm auf die Schulter. Sophia Loren sei sehr nett gewesen und habe ihm natürlich gefallen, erzählt er, geflirtet habe er aber nicht mit ihr: »Ich bin ja nicht deppert, und fang mir was mit der Frau vom Chef an.«