
Aufgelesenes
Experten (IV)
Schau mer mal, was Österreichs auflagenstärkste Wochenzeitschrift ihrer Leserschaft in der vergangenen Ausgabe zur Kenntnis bringt:
Experten, wieder mal. Und was für Experten sind das diesmal konkret: Experten für Virologie, Epidemiologie, für Inzidenzstatistik? Pandemie-Experten womöglich gar? Zuvorderst die Direktorin des Departments für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck/Tirol, mithin Expertin für pathogene Mikroorganismen, das sind Bakterien, Pilze & Protozoen:
»Für mich gibt es keinen Beweis, dass das Tragen von FFP2-Masken im Alltag die entscheidende Maßnahme ist, um die Infektionszahlen zu senken.« – |
– lässt die Expertin für Hygiene und Mikrobiologie die “Ganze WOCHE“-Leser also wissen, zu deren Kenntnisnahme. Schön, dass sie dafür Zeit gefunden hat.
Kolumnistisches: Befremdliches
es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.«
(Johann Wolfgang von Goethe)

Was der FR-Kolumnist in seiner Kolumne »Fußball in Zeiten der Pandemie: Den Irrsinn stoppen« überhaupt zur Aussage bringen möchte, erschließt sich mir ehrlichgestanden nicht ansatzweise:
» Corona stoppt den Fußball nicht So war es bis vor einem Jahr. Dann kam das Virus. [..] Da lauert die Chance, den Irrsinn zu stoppen.« |
Muss man das verstehen? Mir wills nicht gelingen.
(Der Kolumnist, erfährt man, ist Autor und Theatermacher. Theatermacher, ah ja – wieder mal einer ▶️, der zum Thema Corona-Pandemie was beizutragen weiß.)
Glück im Unglück
Wer das Glück im Unglück hier nicht zu erkennen vermag und sich fragt, WAS da eigentlich »nochmal gut gegangen« sein soll, kennt Friedrich Torbergs “Tante Jolesch“ nicht:
- Stößt ein Autofahrer mit einer Straßenbahn zusammen, sagt Tante Jolesch:
»Glück im Unglück, er hätte verletzt sein können.«
Verletzt sich der Autofahrer bei dem Zusammenstoß, sagt sie:
»Glück im Unglück, er hätte tot sein können.«
Und kommt er bei dem Zusammenstoß ums Leben, da sagt sie:
»Glück im Unglück, hat er nicht lang leiden müssen.«
Frage der Woche
Antworten zur Auswahl:
- Influencerinnen haben als Kinder nicht aufgepasst, als ihnen die Mutter erklärte wie man ein Tanktop richtig anzieht: bei einem Loch rein, bei drei Löchern raus.
- Influencerinnen haben als Kinder aufgepasst, aber sich bei den drei Löchern mit dem Zählen vertan.
- Influencerinnen ziehen sich im Dunkeln an.
- Meinten Sie: Tankstop?
Wer es ohne Anleitung nicht zuwege bringt ein Tanktop influencerinnenmäßig SO wie auf den Fotos anzuziehen, kriegt es schrittweise erklärt:

(Wer nun an einem Tanktop erfolglos nach einem Ärmel sucht, den es zu durchschlüpfen gilt, wird die Anleitung freilich wenig hilfreich finden.)
Riesenglück der Saison

Ein unbeteiligter Fußgänger erlitt laut Polizeibericht durch den lauten Knall eine leichte Verletzung (vermutlich was mit dem Trommelfell):

Welche Art Riesenglück das gewesen sein soll, welches einem unbeteiligten Spaziergänger aus Kaufering leichte Verletzungen bescherte, bleibt freilich ein Geheimnis der Augsburger Lokalredaktion.
Riesenglück der Woche
Wem es gelingt, in dem Bericht über ein Riesenglück das ein 53-Jähriger im Bahnhof Fulda hatte, ein Riesenglück zu entdecken, der gewinnt eine Raucherpause auf dem Bahnsteig.
Aufmacher der Woche: Kleingedrucktes
von Howard Carpendale-Show in Butzbach
Vier der Verstorbenen hatten den Fernseher gar nicht eingeschaltet, zwei tatsächlich. Laut Bericht stünden diese Todesfälle nicht usw. ..
Sozialkonstruktives

Die Erkenntnis, dass mein Geschlecht (m.) ein soziales Konstrukt ist, ist mir allerdings neu.
(Soll heißen, meine Y-Gonosomen wurden mir weiland ansozialisiert, indem mir die Mutter blaue statt rosa Babykleidung anzog?)
Alkoholisches


Muss man sich mal bildlich vorstellen.
Riesenglück der Woche
Paywall der Woche
Österreichs Exklusiv-Enthüllungsorgan Nummer 1 enthüllt exklusiv:
Was Maradonas letzte Worte waren, enthüllt sich allerdings erst hinter der Bezahlschranke nachdem Sie ein kostenpflichtiges oe24PLUS-Abo abgeschlossen haben:
Wenn Sie jedoch kein kostenpflichtiges oe24PLUS-Abo abschließen möchten um Maradonas letzte Worte zu lesen, lesen SIE HIER seine letzten Worte – unter dem Google-Suchbegriff: “Maradonas letzte Worte“. Ohne oe24PLUS, dafür kostenlos.
Wenn Sie jedoch auch nicht googeln möchten um Maradonas letzte Worte ohne kostenpflichtiges oe24PLUS zu lesen, lesen SIE HIER seine letzten Worte [Spoiler unten, 3x anklicken]:
Maradona sagte: »Ich fühle mich schlecht.« |
Riesenglück der Woche
Breaking News
Aus der beliebten Reihe »Clickbait Suspense mit den Royals«:
(Auflösungen im Spoiler darunter: 3x anklicken)
Sie trägt eine Mund-Nasen-Schutzmaske. |
Archie (1) muss um Erlaubnis fragen, wenn er heiraten möchte. |
Prinz Harry hat einen Elefanten fotografiert. |
Sie geht zu Weihnachten nicht in die Kirche. |
Die Queen spricht mit Prinz George, wenn er sie besucht. |
Clickbait Suspense: ▶️ ▶️ ▶️ ▶️
Breaking News: Royaler Meilenstein
Aus der beliebten Reihe »Clickbait Suspense mit Archie«:
Archie (1½) ist beim Laufen hingefallen. |
Journaillesoziolektisches: »Kretschmann-Crash«
Der Fahrer eines Dienstwagens von Ministerpräsident Kretschmann verursachte einen Unfall mit Sachschaden, indem er gegen eine Autobahn-Leitplanke prallte. In ein vor der Unfallstelle auf dem Standstreifen angehaltenes Begleitfahrzeug prallte infolge Aquaplaning ein weiteres Fahrzeug, in welchem ein Kleinkind verletzt wurde das später verstarb. ▶️
Warum über einen Auffahrunfall zwischen zwei Fahrzeugen, mit denen ein Kretschmann weder gefahren noch dringesessen ist noch überhaupt was damit zu tun hat, mit »Unfall von Kretschmann / Unfall mit Kretschmann« oder »Kretschmann-Unfall« aufgemacht wird, entzieht sich dem landläufigen Allgemeinverständnis:
Oder, im Soziolekt der Knalljournaille genannt »Kretschmann-Crash«:
Was soll das sein, ein »Kretschmann-Auto«? Kindergartenjargon oder Deppensoziolekt?
Und wer ist Minister Kretschmann-Auto? Hat der neuerdings einen Doppelnamen?
Clickbaiting der Woche: Unangebrachtes

Klingt spannend, nichtwahr? Bevor Sie aber hinter dem Clickbaiting-Link womöglich an einer Paywall auflaufen und draufhin der Verzweiflung anheimfallen, weil Sie über Dianas unangebrachte Angewohnheit nix erfahren, verraten wir die Antwort unten im Spoiler (3x anklicken) ohne dass Sie den kompletten Schmarrn-Artikel* lesen müssen:
Diana half manchmal beim Geschirrabwaschen.
|
[siehe auch: Die “Top Geheimnisse“ der Queen]
29. Juli – Internationaler Tag des Tigers

Weltweit. Bei uns im Wienerwald zum Beispiel sind die bereits so gut wie ausgestorben.
Sonderbericht (III): Algorithmisches
Da berichtet ein STANDARD-Artikel darüber, wie betrügerische Bitcoin-Werbung mit Prominenten getrieben wird, und die via AdSense zugeschaltete betrügerische Clickbait-Werbung bewirbt, akkurat!, eine “Sonderbericht“-Fakeseite, auf der betrügerische Bitcoin-Werbung mit Prominenten getrieben wird:
*) ad = Kurzform für engl. “advertisement“: Werbeanzeige, Inserat
(AdSense ist ein Google-Angebot. Kurioserweise verbietet Google in seinen Werberichtlinien Clickbait-Werbung seit Juli ausdrücklich – z.B. Clickbait-Werbung wie »Österreicher sind fassungslos / geschockt – Der Euro wird verschwinden / Das Land ist in Gefahr«.)
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“Sonderbericht“, siehe auch: »Metamorphotisches«
Sinnbefreites: Kolumnistisches
(M. Krassnig)
Kollege Trithemius schrieb hier vor Wochen über einen Publizisten der es für berichtenswert erachtete, zwei Corona-Schutzmasken tragende Autoinsassen als »dadaistisches« Szenario empfunden zu haben. Über Sinn- oder Zweifelhaftigkeit dieser Maßnahme, ob die nun einer für dadaistisch oder sonstwas halten mag, ist unterdessen schon alles gesagt worden, wie man vermeinen möchte – aber noch immer nicht von allen, wie sich erweist.
Im Wettstreit um die Hervorbringung der sinnbefreitesten Kolumne zum mittlerweile weidlich abgenudelten Thema Corona-Schutzmasken legt sich aktuell der KURIER-Kolumnist eindrucksvoll ins Zeug:
Nach einigen Ausführungen über alberne Auto-Moden in den 60er- und 70er-Jahren kommt er auf den Punkt, indem er diagnostiziert: dass Autofahrer, die eine Corona-Maske aufhaben während sie allein im Auto sitzen, »vom Denken befreit« sind.
Das also ist die ganze Essenz dieser läppischen, sinnbefreiten Kolumne: eine abfällige Beurteilung autofahrender Coronamasken-Träger, denen Denkbefreitheit unterstellt wird.
Menschen tun aus irrationalen Ängsten irrationale Dinge: die einen setzen aus irrationaler Angst vor Ansteckung im Auto Masken auf, andere springen aus irrationaler Angst vor Mäusen auf Stühle. Solche Menschen deswegen pauschal als denkbefreit abzuqualifizieren, ist herablassend, unangemessen und dumm.
Was das Maskentragen im Auto, ob nun angstbegründet oder »denkbefreit« oder nicht, überhaupt mit den aufgezählten jahrzehntealten Auto-Moden zu tun haben soll, erschließt sich in dieser saudummen Kolumne übrigens nicht.
Klandestines
Heimlich! Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. (Etwa gar nachts im Finstern?!)
Schweinisches
Haben Sie gewusst, dass Schweine keine Haken schlagen können. Ein Schwein im Schweinsgalopp kann nur geradeaus rennen, aber nicht scharf abbiegen.
Werden Sie von einem Wildschwein angegriffen, dann stellen Sie sich direkt vor einen Baum hin und lassen das angreifende Wildschwein geradewegs auf sich zurennen. Im letzten Moment treten Sie einen Schritt zur Seite und sehen zu, wie das Wildschwein gegen den Baum semmelt und k.o. geht, weil es vor dem Baum nicht scharf abbiegen kann.
Wie man sich den Unfallhergang konkret vorzustellen hat, lässt sich aus der Artikelüberschrift nicht erschließen.
Holozephales
Was der Pro-Kopfrechnungsbeauftragte vom KURIER hier vorzurechnen sich bemüht, will sich nicht so recht erschließen:


Breaking News
Definieren Sie den Begriff “Horror-Unfall“
(Nicht zu verwechseln mit “Auto-Panne“)
Gagaistisches
Was den Einfaltsgimpeln von Österreichs Verschenkzeitung “Nummer 1“ durchs Gehirn pfeifen mag, wenn die sich ihre Überschriften ausdenken, lässt sich nur vermuten – mutmaßlich die Zugluft:
Verschenkblatthumoristisches
Wem sich die Pointe über einen mit Wasser, haha!(stoff) angetriebenen Bus womöglich nicht erschließt, dem ermangelt es wahrscheinlich am dafür erforderlichen Kindergarten-Humorniveau.
Konzertiertes: Copy, & passt

– flugs wird der Unsinn in sämtlichen Redaktionen von sämtlichen diensthabenden Pressemeldungs-Abschreibebeauftragten unredigiert abgeschrieben und konzertiert in die Welt hinauskolportiert, in artiger Abschreibekonkordanz von Aargauer Zeitung bis ZEIT.
Copy, & passt: die altbekannte Melodie, man kennt sie ja.
»Das Schlimme ist, dass alle voneinander abschreiben. Niemand macht sich mehr die Mühe zu überprüfen, ob überhaupt zutreffend ist, was behauptet wird.« (Michael Götschenberg) ───────────────────
Mehr alkoholische Unsinnsmeldungen, siehe: ▶️ ▶️
Sonderbericht (II): Metamorphotisches
Erfahren Sie in div. “Sonderberichten“ »nur bewährte!« und »nur bestätigte!« Informationen über die »bahnbrechenden Behandlungen« eines österreichischen Professors Bruno Hauer (alias Professor Tobias Wimmer), eines deutschen Professors Bruno Hauer (alias Professor Erik Wagner), eines Schweizer Professors Bruno Hauer, und div. weiterer Professoren aus div. weiteren Ländern [*] [*] [*] [*] [*] (alle Experten für Molekularbiologie):
Ihre »Pionierleistungen in der Diätetik« führten zur Metamorphose einer Frau Miriam Sander aus Graz, welche zu Frau Miriam Sander aus Hamburg metamorphosierte sowie zu Frau Emma Gerber aus Lausanne (alle 37 Jahre), welche alle drei nach einem Facelifting und einer Zahnkorrektur eine Karriere als Stockphoto-Model einschlugen.
(Nur konsequent, dass auch die Leserkommentare zu den verschiedenen Artikeln einer Metamorphose unterliegen ; )
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(zum Thema “Sonderbericht“ siehe auch: »Der Schmu des Manitu«)
Repräsentative Umfrage, ..
Geheimplan der Woche
Österreichs Verschenk-Enthüllungsorgan Nummer 1 enthüllt exklusiv:
Sensationeller Geheimplan – wer hätte das jemals vermutet! Wiederum erweist sich hier:

Dupliziertes

Aufgabenstellung für Mathematik-Spezialisten:
- Wieviele Mitarbeiter zählte die Belegschaft vorher?
- Wieviele Mitarbeiter zählt die Belegschaft, wenn man das Personal knapp um das Doppelte halbiert?

Aufgabenstellung für Fachjuristen:
- Finden Sie den Unterschied zwischen “voll“ sowie “halb verdoppelt“ heraus.
Die “news.de“-Weltuntergangs-Revue: Diese Woche kein Weltuntergang!

Dass der Flachsinnstiefpunkt auf dem Clickbaiting-Portal “news.de“ irgendwann erreicht wäre und sich nimmer tieferlegen ließe, steht nicht zu befürchten. Dass man über den jeweils aktuell bevorstehenden Weltuntergang nicht zuverlässig informiert und den womöglich unbemerkt verpassen würde, ebenfalls nicht:







In den Anden. (Nicht zu verwechseln mit dem Weltuntergang in den Alpen.)

Beweis-Foto! “Tourist Guy“ Karl W.: »So erlebte ich den Weltuntergang«


(Definieren Sie den Begriff “nah“)





(Nicht zu verwechseln mit Todesstern, der an der Sonne saugt.)



»Wann es soweit sein wird, erfahren Sie hier«:

(Wie es dem Mond gelingen will, auf die Erde zu krachen nachdem die Sonne vorher sämtliche Planeten vernichtet hat, erfahren Sie hier allerdings nicht.)

Asteroid, mal wieder: Kennt man einen, kennt man alle.




(Definieren Sie den Begriff “now“)





(Nicht zu verwechseln mit Planet X, der am 5. Oktober die Erde zerstörte, s.o.)



Welcher Physiker das prophezeit, verrät Ihnen news.de:

Ah, der ist das. Ist allerdings bereits verstorben.

“Todes-Komet“. (Nicht zu verwechseln mit Mega-Planet, der im September die Erde zerstörte, s.o.)


Undsoweiter. (Ob der Weltuntergang nächste Woche stattfindet oder wiederum abgesagt wurde, erfahren Sie zuverlässig aktuell auf “news.de“, s.o.)