Mischkulantes
Über depperte Lehrer:innen
Zum Glück ist die Geschichte ja glimpflich ausgegangen. Auffällt, dass in sämtlichen Medienberichten darüber ausnahmslos von Lehrern die Rede ist, aber nirgendwo von Lehrer:innen – selbst im “Standard“ nicht, wo sie für gewöhnlich alles gendern, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Wäre also zu vermuten, dass es sich bei den 8 Lehrern tatsächlich ausschließlich um Männer handelt, die für diese depperte Aktion Verantwortung tragen. Ob in der Truppe geringere Unvernunft geherrscht hätte, wären auch weibliche Lehrkräfte darunter gewesen, ist allerdings nicht zwangsläufig anzunehmen. Weil Lehrerinnen freilich mindestens ebenso deppert sein können wie ihre männlichen Kollegen: das ausdrücklich festzustellen, gebietet an dieser Stelle die Geschlechtergerechtigkeit.
(»Ich habe nichts gegen Lehrer:innen. Einige meiner usw. ..« könnte ich hier anmerken, ungelogen: meine Mutter war eine, meine Schwester und meine Tochter sind Lehrerinnen.)
Mein Bruder ist Lokführer und weiß über einen haarsträubenden Vorfall zu berichten: eine Schülergruppe unter Führung einer Lehrerin war aus seinem Zug ausgestiegen und stiefelte nun weiter vorne den Bahnsteig entlang während er wieder losfuhr. Die Lehrerin aber eilte voraus, um sich am Ende des Bahnsteigs wie ein Schülerlotse mit seitwärts ausgestreckten Armen mitten auf dem Gleis aufzupflanzen und die Kinder unmittelbar vor dem bereits losfahrenden Zug im Gänsemarsch darüber zu lotsen. Weil sie mit dem Überqueren der Gleise nicht solange warten wollte, bis der Zug vorüber war. Als würde ein heranrollender Eisenbahnzug einfach so vor ihrer Nase anhalten wie ein Auto an einem Schutzweg, um Fußgänger passieren zu lassen. Zum Glück blieben bei der Aktion alle am Leben.
Aperçu
Zufällig fiel mir letzte Woche der Satz ein: »Für freilaufende Hühner übernehmen wir keine Bodenhaftung«. Leider ergab sich bisher noch keine Gelegenheit, ihn an passender Stelle zwanglos in ein Gespräch einzustreuen.
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(Kennen Sie den: läuft ein Huhn über die Straße und wird von einem Auto plattgefahren. Trägt der Autofahrer das plattgefahrene Huhn zum Bauern und fragt, ob es ihm gehört? Sagt der Bauer: “Naa. So flache ham mir net.“)
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(Kennen Sie den: läuft ein Huhn über die Straße und wird von einem Auto plattgefahren. Trägt der Autofahrer das plattgefahrene Huhn zum Bauern und fragt, ob es ihm gehört? Sagt der Bauer: “Naa. So flache ham mir net.“)
Breaking News: Ein Ehrenring für Herrn Eröffnungslandesrat
Die Freude bei der Bevölkerung war groß, als Eröffnungslandesrat Ludwig Schleritzko* den 1,2 km langen Radweg eröffnete, der die Orte Dörfles und Tallesbrunn verbindet, welche zuvor durch eine 1,2 km breite Wiese voneinander getrennt waren:
“news.de“ – Der Wladimir-Putin-Ferndiagnose-Newsticker:
“Trekkingsandalen“
Annonciertes (VII)

“news.de“ – Der Wladimir-Putin-Befindlichkeits-Newsticker:
Kurioses
Schon kurios: da lässt sich einer selber immer wieder ohne tödliche Nebenwirkungen kostenlos impfen, um die Impfzertifikate für bares Geld an Leute zu verkaufen, die sich wegen der tödlichen Nebenwirkungen selber nicht impfen lassen.
(Wenn sie dem mit jeder Impfung heimlich einen Mikrochip implantiert haben, läuft der auf Google-Tracking jetzt permanent als Massenauflauf herum.)
Annonciertes (VI) – Der perfekte Start in den Tag ..
»Sehr geehrte Fahrgäste, ..
.. die fahrplanmäßige Weiterfahrt kann derzeit nicht fortgesetzt werden.«
Mein Bruder ist Lokführer auf der Mariazellerbahn. Der Ausblick bot sich ihm heute vormittags, als er an seinem Arbeitsplatz saß:
(Das Foto machte er aus seinem Führerstand, nachdem er den Zug nach erfolgreicher Notbremsung einige Meter zurückgesetzt hatte. Man sieht die Stelle auf den Schienen, wo die Lok zum stehen kam.)
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▶️ Abb.: Mariazellerbahn im Mostviertel: im Hintergrund der Ötscher, mit 1.893 m der zweithöchste Berg in Niederösterreich und nördlichster Hochgipfel der Alpen.
Redigiertes: Unangefochtenes
Im österreichischen Online-Medium “eXXpress für Selberdenker“ stand in einem Artikel unter dem Titel »Kostspielige Kurven: Die teuersten Mautstraßen Europas« zu lesen:
Eines hinterher: Beim Eurotunnel handelt es sich nicht nur um keine Mautstraße im klassischen Sinne, sondern um überhaupt keine Straße. Unangefochten. Sondern um einen Eisenbahntunnel unter dem Ärmelkanal, in welchem u. a. auch Autozüge verkehren.
Es käme ja auch niemand auf den Einfall, eine Autofähre über den Ärmelkanal ebenfalls als »Mautstraße« zu bezeichnen. Weder in klassischem noch sonst einem Sinne.
Um als Selberdenker darauf hinzuweisen, dass das Unsinn ist, schrieb ich darunter einen Kommentar: Der Eurotunnel ist keine Mautstraße. Die Reaktion erfolgte prompt, sozusagen “exxpress“, binnen Minuten erhielt der Artikel (warum auch immer) einen neuen Titel »Ranking der allerteuersten Mautstraßen: Österreich auf Spitzenplatz«, und der Text wurde redigiert – nun steht dort zu lesen:

Es käme ja auch niemand auf den Einfall, eine Autofähre über den Ärmelkanal ebenfalls als »Mautstraße« zu bezeichnen. Weder in klassischem noch sonst einem Sinne.
“Krawehl, Krawehl!“
Ohne Worte
1. Oktober – Internationaler Tag der älteren Generation
Über das Älterwerden – paar Zitate & reichlich Herumgemosere:
Wenn man über fünfzig ist und in der Früh aufwacht, und es tut einem nix weh – dann ist man gestorben, so besagt eine Volksweisheit.»Natürlich ist Altwerden kein reines Vergnügen. Aber denken Sie mal an die einzige Alternative.« sagte der kluge Robert Lembke, und natürlich hat er mit seinen Worten recht. Tröstlich sind sie indessen nicht. Kollege Wortmischer wiederum zitiert Cicero, welcher einst diagnostizierte: »Nicht das Alter ist das Problem, sondern unsere Einstellung dazu.« – was an dem Problem per se freilich auch nix ändert: altersbedingte Malaisen sind keine Einstellungssache, sondern schnöde Unabänderlichkeiten. »Altern ist eine Zumutung« brachte es der altersweise Loriot auf den Punkt.
Genug mit Zitaten herumgeworfen. Nein, warten Sie, eins noch:
»Ein Mann mit weißen Haaren ist wie ein Haus, auf dessen Dach Schnee liegt. Das beweist aber noch lange nicht, dass im Herd kein Feuer brennt.« (Maurice Chevalier)
(»Zitieren ist die Methode, Bildung mit etwas zu belegen, was man nicht gelesen hat.« tadelt Volker Dietzel zwar, was ich aber nicht unwidersprochen auf mir sitzen lassen mag – zuweilen pflege ich zu gegebenem Anlass etwa Goethes Götz zu zitieren, durchaus ohne damit Bildung belegen zu wollen. Obwohl ich ihn gelesen habe.)
Zurück zum Thema: Monsieur Chevaliers schöner Vergleich mag wohl zutreffen, was aber wenn des Mannes Dach unter dem Schnee herausapert? (Wenn ihm also »der Kopf durch die Frisur wächst«, wie meine Tante Jetta es nannte.) (Kollege KrassNick erläuterte mir übrigens, wenn sich bei Männern mit fortschreitendem Lebensalter die Kopfbehaarung lichtet, sei es keineswegs so dass die Haare ausfallen, wie irrtümlich angenommen. Vielmehr kehren diese lediglich ihre Wuchsrichtung um und wachsen nach innen in den Kopf zurück, um später aus den Ohren und Nasenlöchern wieder herauszukommen.) Mitnichten von des Lebens grünem Lenz kündet die Ausaperung der Kalotte, vielmehr von fortgeschrittener Saison, gefolgt am bittern Ende vom Winter unsers Missvergnügens. (Hoppla, schon wieder ein Zitat.)
Haupthaarschwund als Altersbegleitsymptom trifft den einen eher, den andern später, manchen nie. Siehe z.B. die Brüder R.: der jüngste hat keine Haare mehr, der mittlere nur mehr wenig, der älteste noch alle. (Lukas R., Kabarettist: »Wenn ich meinen jüngeren Brüdern was zufleiß tun will, schenk ich ihnen zum Geburtstag einen Kampl.«) [Kampl, österr.: Kamm]

Ich habe ebenfalls zwei jüngere Brüder, und zufällig verhält sichs bei uns genauso. Ziemlich ungerecht, möchte man meinen, aber was im Leben ist schon gerecht. Das Älterwerden jedenfalls nicht. Altern ist eine niederträchtige, obszöne Gemeinheit, die uns die Natur beschert.
Man ist so alt wie man sich fühlt, lautet eine weitere Binsenweisheit – aber jetzt frage ich Sie: was soll daran ein Trost sein? Mein Großonkel K. musste als Neunzigjähriger ins Altersheim, und auf die Frage wie er sich dort fühle beklagte er sich, dort von lauter alten Krachern umgeben zu sein: obwohl die alle wesentlich jünger waren als er. Wie deprimierend. Nicht die Einstellung ist das Problem, wie uns Cicero weismachen will, sondern das Alter.
»Ja, lang leben will halt alles, aber alt werden will kein Mensch.« (Johann Nepomuk Nestroy) – Erkennen Sie das Dilemma?
(Leider hilft uns das Herumgemosere darüber auch nicht weiter. Genug herumgemosert also für heute.)

(Beitrag zu Frau Quadratmeters Blogaktion: #älterwerden)
Grenzwertiges, ..
.. oder: Ein Bürgermeister, mal wieder.
Ein Bürgermeister im niederösterreichischen Mostviertel rammte alkoholisiert mit seinem Auto ein geparktes Fahrzeug, …
Wie bitte? 0,8 Promille wären „grenzwertig“? Die 0,8-Promille-Grenze gilt in Österreich seit 1998 nimmer, seit damals gelten 0,5 Promille als Blutalkohol-Grenzwert. Seit 1998! Vielleicht spricht sich das mal bis zu dem Herrn Mostviertler Bürgermeister herum.
Annonciertes (V) – Befremdliches
Schnapszahl
Serviervorschlag der Woche:
Vestigiales (II): Molluskisches
Schwurbelschwatz der Woche: Homöopathisches
»Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.«
(Johann Wolfgang von Goethe)
es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.«
(Johann Wolfgang von Goethe)
Meilensteine der Homöopathie aus den letzten 200 Jahren. Vorgetragen von Dr. Michaela G., Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte:
(aufgelesen von Kollege WvS)
Homöopathisches: ▶️ ▶️
Spatenstich der Woche

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Kuriose Rituale, siehe auch: ▶️ ▶️
Symbolbild: Telefonstörung
Aus der Reihe »Sonntagsrätsel am Dienstag« – Finde den Fehler im Symbolbild:
Hinweis: Die Lösung findet sich u.a. auch hieramts im Telephonmuseum.
(Danke für den Beitrag an Leser Hartmut Vogel aus dem Norden.)
19. April
Heute ist übrigens der Fahrradtag.
Radweg-Bodenmarkierung des Tages ..
Radweg-Bodenmarkierung des Tages ..
.. für zu Boden anstatt vorwärts blickende Radfahrer.
10. April – Tag der Homöopathie
Die “Apotheke zum weißen Engel“ in Retz im niederösterreichischen Weinviertel offeriert handverschüttelte homöopathische Arzneien, z.B.:


- Substanz: BETON
- Substanz: FENSTERGLAS
»Diese Arzneimittel erhalten Sie als Globuli.
Tropfen und Zäpfchen erhalten Sie auf Anfrage.«
Tropfen und Zäpfchen erhalten Sie auf Anfrage.«
Zäpfchen. Braucht man nicht schlucken.
Bloghistorisches

Kollege Jules van der Ley erstellte einen Aufruf für »Eine Sammlung historischer Bloggeschichten«, auf welchen ich hieramts gerne hinweise – siehe: ▶️
Annonciertes (III) – Sinnbefreites
Nicht immer lässt sich in AdSense-Einschaltungen [ad: Kurzform für engl. “advertisement“ = Anzeige, Annonce; sense: engl. = “Sinn“] ein Sinn erkennen:





von links nach rechts (klick↑ vergrößern):





von links nach rechts (klick↑ vergrößern):
- Symbolbild: »Dünnes Haar«
- »Duschkopf macht sprachlos«
- »Kardiologen erstaunt – «
- »Fett am Bauch«
- »Billigflüge ab Aderklaa«
Clickbaiting der Woche
Aus der Reihe: “Verstehste? Kennste, kennste?“
- »Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?«
»Und warum hast du ’ne Maske auf?« …
Vestigiales (I)
Pizzareskes: Kartonage der Woche
Erwähnenswert, dass die 9 Stück Bonsai-Pizzen ohne weitere Verpackung (Folie o.ä.) lose im Karton herumpurzeln. Der übrige Packungsinhalt setzt sich aus den Hauptbestandteilen N2 (ca. 78,08 Vol.-%) sowie O2 (ca. 20,95 Vol.-%) zusammen.
Saisonales: Über das Motorradfahren im Winter
Nun hats bei uns gestern, akkurat wiederum am 3. Dezember, nachtsüber erstmals in der heurigen Saison tüchtig geschneit:
Jetzt schau mer halt zu, dass unsere alten Ladies bis morgen wieder herausapern, und anschließend wird eventuell auch beizeiten deren pflegliche Einwinterung in Erwägung zu ziehen sein. Das Fahren ist bei den fürderhin* zu erwartenden Witterungsbedingungen eh kein reines Vergnügen mehr, wie auch der geschätzte Kollege NeonWilderness bereits trefflich feststellte.
Über das Motorradfahren im Winter:
- Dem Fahrer auf dem Motorrade
dringt die Winterluft, die kalte,
unbarmherzig ohne Gnade
tief in jede Körperfalte,
jede Ritze, jede Pore.
Eisig pfeift der Wind im Ohre,
steifgefroren sind die klammen
Zeh’n und Finger, und zusammen-

Zipflein bis aufs Mindestmaß.
Drum füllt der Fahrer mit Verstand
zuletzt den Tank voll bis zum Rand,
und nimmt die Batterie wie immer
zur Winterszeit mit auf sein Zimmer,
und tut nun, was er tuen muss:
er geht (wer schlau ist, ahnt es schon)
die nächsten Monate zu Fuß.
Aus ist die Motorradsaison.
Steyr T80
Vorschlag 82: Betätigen Sie sich als Quereinsteiger in der Nebenerwerbs-Forstwirtschaft:
Einparken ohne Servolenkung und Seitenspiegel ist kein besonders elegantes Manöver, aber schlussendlich zählt das Ergebnis was dabei herauskommt: wie beim Wurstmachen.
(Fahrzeug und Fahrer stammen beide aus dem selben Baujahr.)
Corona-Partyhit
Haben Sie gewusst, dass ein verzehrbares 3D-Modell des Coronavirus in den 60er-Jahren ein trendiger Partyhit war:
