Heute ist übrigens der Internationale Tag der Mitfahrgelegenheit, falls jemand nicht gewusst hat. (Nicht dass es wieder Beschwerden hagelt, ich hätt’s gewusst aber niemand verraten.)
Autostoppen war früher mal gang & gäbe, heutzutags sieht man Autostopper nur mehr selten. Vor etlichen Jahrzehnten aber trampte ich mal mit meinem Mädel per Autostopp von Wien/Spinnerin am Kreuz bis nach Piräus/Griechenland und wir waren binnen zwei Tagen dort, nicht gelogen. Unterwegs lud uns ein freundlicher Lkw-Fahrer sogar beide zu einem Imbiss ein, und von Spielfeld zur jugoslawischen Grenze ließ uns ein Landwirt auf seinem Traktor mitfahren. Dort nahmen uns zwei jointrauchende Deutsche in einem Mercedes mit, die in achsbrecherischem Tempo über den Autoput* bretterten als gäb’s kein Morgen mehr, und so kamen wir in einem Flutsch bis an die Ägäis.
Wiederum Jahrzehnte später war ich selber als Lkw-Fernfahrer unterwegs*, als mich auf einer ungarischen Autobahntankstelle eine junge Autostopperin ansprach ob sie mitfahren dürfe. Erzählt sie mir in holprigem Englisch, dass sie aus Rumänien komme und nach Antwerpen trampen wolle wo ihr Freund, Küchengehilfe auf einem Kreuzfahrtschiff, demnächst für einige Tage anlanden würde und sie sich dort treffen wollten. Musste wahrhaft eine große Liebe sein, dass sie dafür extra die lange Reise unternahm. Zufällig kam ich ebenfalls grad aus Rumänien – aber, jetzt kommts: nämlich auf einer Tour via Oostende nach England. Heißt: so konnte sie in einem Stück bis Brüssel mit mir mitfahren, von wo es nach Antwerpen nur mehr ein Katzensprung war zum Treffen mit ihrem Seefahrerfreund. Bissel Glück muss man beim Autostoppen freilich haben.