Ösitanisches

13. April – Laut einer aktuellen Statistik

Heute ist übrigens der ÖBB Pünktlichkeitstag, kein Witz.
Dass ebenfalls heute (sic) sämtliche ÖBB-Züge in ganz Ostösterreich Verspätung hat­ten, ist ebenfalls keiner.

Haben Sie gewusst, dass es gemäß Österreichischem Eisenbahn-Bundesgesetz (BGBl I Nr. 25/2010) verboten ist, dass die Eisenbahn Verspätung hat.

Laut einer aktuellen ÖBB-Statistik haben übrigens 97 Prozent aller Züge in Österreich keine Ver­spätung, wer’s glaubt.
(Wie die ÖBB-Statistiker das vermutlich herausgefunden haben: Die Statistiker stellen sich an den Bahn­hof und warten auf die ersten drei Züge. Alle drei Züge haben Verspätung. Dann gehen sie heim und rechnen das Ergebnis hoch: 3 Züge sind 3 Prozent von 100 Zügen. Somit ergibt sich: wenn 3 Prozent aller Züge Verspätung haben, dann haben 97 Prozent aller Züge keine Verspätung.)
Da braucht’s keinen Taschenrechner dafür, um das auszurechnen.

9. März

Heute vor 164 Jahren wurde Peter Altenberg (1859-1919) geboren, legendäres Parade­ex­em­p­lar des typischen Wiener Kaffeehausliteraten und Schnorrers.

Altenberg verbrachte den größten Teil seines Lebens im Kaffeehaus, und wenn er einmal nicht im Kaffee­haus war, so hieß es, dann sei er grad auf dem Weg dorthin. Auf seiner Visitenkarte gab er als Adresse das Café Cen­tral an, auch seine Post ließ er sich dort hinschicken.
Schon sein Lehrer nannte den späteren Meister der lite­­ra­ri­schen Skizze & fragmentarischen Kurzprosa ein »Genie ohne Fähigkeiten« – wie überliefert, sei er bei der Matura deswegen durchgefallen, weil er als Aufsatz über das Thema »Der Einfluss der Neuen Welt (Amerika) auf die Alte« nur ein einziges Wort hingeschrieben hatte: »Kartoffeln.«
Altenberg trat zeitlebens als vorgeblich mittelloser Schnor­rer auf, der sich von Kollegen und Gönnern finanziell aushalten ließ. (Um seine Mittellosigkeit zu illustrieren, lief er grundsätzlich in Holzsandalen ohne Socken herum, selbst wenn er als Theaterkriti­ker Vor­stellungen besuchte.) Einmal schrieb er an seinen Bruder ein Telegramm: »Bitte schicke mir 100 Kronen, habe mein ganzes Geld zur Sparkassa getragen und starre nun dem Hungertod entgegen.« Oder, als er seinen Freund Karl Kraus einmal um 10 Kronen an­schnorrte, dieser aber bedauerte nicht so­viel da­bei­zu­haben, da bot ihm Altenberg an: »Ich leih’ dirs inzwischen, damit du mirs schnorren kannst.«

Als nach Altenbergs Tod sein Testament bekannt wurde, stellte sich zum nicht gerin­gen Erstaunen heraus, dass der angeblich zeitlebens Mittellose auf diese Weise ein durchaus statt­liches Vermögen von über 100.000 Kronen auf der Sparkassa angehäuft hatte. Dieses hinterließ er zur Gänze wohltätigen Einrichtungen.

Kulinarisches – De gustibus non est disputandum

Das ist »zum Krenreiben«, sagt man in Österreich wenn etwas unnütz, unnötig, zu nichts zu ge­brauchen ist.

In einer von den Usern der Food-Plattform “Taste Atlas“ erstellten Liste der hundert schlech­testen Gerichte der Welt rangiert auf Platz 14 das Beuschel, ein klassisches Gericht der Wie­ner Küche: nämlich ein Rahmragout aus Kalbslunge und Herz, serviert mit Semmelknödel. Was denn nun daran so schlecht sein soll, lässt sich nicht für jedermann nachvollziehen, Ge­schmäcker sind bekannt­lich verschieden. Als Kind musste ich einmal zwei Wochen lang im Krankenhaus liegen, und als ich wieder rausdurfte hatte meine Oma mir zuliebe Beuschel ge­kocht: es war die köst­lichste Mahlzeit mei­nes Lebens! Danach aber mochte ich Beuschel nie wieder und habs seit­her nim­mer gegessen.
Grundsätzlich sind derlei Ranking-Listen sowieso zum Krenreiben. Und Exempel für heraus­ra­gen­de regionaltypische Gaumengrauslichkeiten gibts überdies wesentlich trefflichere:
Eine traditionelle Spezialität ostösterreichischer Hausmannsküche ist Krenfleisch, d. i. gekochtes (sic!) Bauchfleisch mit Schwarte vom Schwein unter einem Haufen geraspeltem Kren (für Außerö­si­sche: Meerrettich) – wahrhaft eine kulinarische Obszönität, Schweinsfleisch in Wasser zu kochen! Abscheulich. Manche mögen es dennoch, andere hinwiederum beutelt es darob vor Grausen.
Apropos Kren: Die Asiatische Küche, wie man weiß, ist mitunter von außerordentlich schar­fer Gewürzung ge­prägt – im Ge­gensatz zur Schärfe von Pfeffer oder Chili, welche auf Zunge und Gaumen wahrgenom­men wird, wird die des Krens jedoch von diversen Senfölen her­vorgerufen und erst später in Ra­chen und Nase spür­bar, und reizt daraufhin zum Tränen­fluss*). Diese Art der Wurzel­schärfe ist, mit Aus­nahme des japanischen Wasabi, in Asien aber weitgehend unbekannt und vermag deswegen arglose Asi­a­ten beim erstmaligen Krenverzehr gars­tig zu übermannen: so be­richtete mir meine Tochter heute von ihrem taiwanesischen Kolle­gen, den beim Besuch des gestrigen Wiener Opernballs anlässlich des Verzehrs eines Paars Frank­fur­ter mit Senf & Kren un­versehens dermaßen heftiger Rotz- und Tränen­fluss befiel, sodass man beinah ernsthaft in Erwägung zog, die Sanität zu bemühen.
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*) Die in Österreich und Bayern sowie im Schlesischen für Meerrettich seit dem 13. Jahrhun­dert verwendete Bezeichnung Kren ist ein Lehnwort aus dem slawischen Sprachraum, wo “krenas“ angeblich “weinen“ bedeute, wie allenthalben kolportiert wird, was freilich Unsinn ist. Tat­sächlich bedeutet slawisch křen, chren, хрен (verkürzt von kořen) schlicht: Wurzel.

Österreich: Geschichte einer Kolonialmacht

Da schreibt einer im Standard »über die koloniale und imperiale Vergangenheit Österreichs und verortet einen akuten Handlungsbedarf.« – Haben Sie gewusst, dass Österreich einst­mals eine Kolonialmacht war:
Anno 1777 wurde, gemäß dem Motto »A.E.I.O.U«, ein Landstück an der Maputo-Bucht in Mosambik/Südostafrika in kaiserlichen Besitz genommen, indem man es einem einheimischen Stammeshäuptling abkaufte, eine Besatzung bestehend aus 10 (zehn) Mann stationierte und zur ersten österrei­chischen Überseekolonie erklärte. Leider gehörte das betreffende Landstück gar nicht dem Häuptling, sondern längst den Portugie­sen, welche es den Österreichern kur­zer­hand wieder wegnahmen.
Gleiches widerfuhr den Österreichern ein Jahr später, 1778, als sie den eingeborenen Insu­la­nern ein paar Nikobaren-Inseln abkauften, mit 6 (sechs) Mann besetzten und zu öster­rei­chi­schen Kronkolonien ausriefen: weil die pfiffigen Insulaner nämlich besagte Inseln zuvor längst an Dänemark verkauft hatten. Unverzüglich nahmen die Dänen den Ösis die Inseln wieder weg und schickten das sechsköpfige Kolonistentrüpplein heim nach Wien, wo sie sich beim Salz­amt darüber beschweren durften.
Damit endete Österreichs Auftritt in der Kolonialgeschichte.
(Zwar wurde in weiterer Folge, um 1783, noch in Betracht gezogen, die Insel Madagaskar zu er­obern, welche sich aber bei näherem Augenschein als zu groß & unübersichtlich erwies, wo­rauf­hin man von den Eroberungsplänen wieder Abstand nahm und diese so­zusagen im Ko­lo­nia­kü­bel landeten.)
(Die österr. Bezeichnung Koloniakübel für Abfallbehälter hat mit der glücklosen Kolo­nial­ge­schichte jedoch nix zu tun.)

Obligates: Pour le Mérite

Der deutsche Bundespräsident fordert, dass mehr Frauen das Bundesverdienst­kreuz ver­lie­hen bekommen.
Haben Sie gewusst: In Österreich kriegen ausnahmslos alle, Männer wie Frauen, obli­gat das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik nachgeschmissen, so­bald die als Nationalratsabge­ordnete im Österr. Parlament zehn Jahre auf ihren Hintern ab­­ge­­ses­sen haben – ungeachtet jeglicher darüber hinausgehender Leistungen: egal ob die dort bloß ge­pennt oder Dickpics gewhatsappt oder in der Parla­ments­kantine ge­bürschtelt haben. Das hat zur Folge, dass selbst Figuren wie ein Bumsti Strache, ein Herbert Haupt, oder Typen wie ein Hubsi Gorbach sowie zahllose weitere poli­tische Blindgänger mit einem goldenen Or­den für ihre “Ver­dienste“ zum Wohle Österreichs herum­hampeln dürfen.

18. November

Heute vor 111 Jahren, am 18. November 1911, erblickte der Grubenhund das Licht der Öf­­fentlichkeit. Damals veröffentlichte die “Neue Freie Presse“, das führende Nachrichtenblatt der Habsburgermonarchie, eine Leserzuschrift des Wiener Ingenieurs Arthur W. Schütz, wo­­rin sich dieser unter dem Pseudonym “Dr. Ing. Erich Ritter v. Winkler, Assistent der Zentral­­versuchsanstalt der Ostrau-Karwiner Kohlenbergwerke“ in gleichermaßen hochtrabendem wie haarsträubendem pseudowissenschaftlichen Nonsens über ein unbedeutendes lokales Erd­beben in Mährisch-Ostrau ausließ, welches zuvor in der Berichterstattung übertrie­ben auf­gebauscht worden war:

      »Ich saß allein im Kompressorenraum, als – es war genau 10 Uhr 27 Minuten – der große 400pferdekräftige Kompressor, der den Elektromotor für die Dampfüberhitzer speist, eine auffällige Varietät der Spannung aufzuweisen begann. Da diese Erscheinung oft mit seismischen Störungen zusammenhängt, so kuppelte ich sofort den Zentrifugal­­regulator aus und konnte neben zwei deutlich wahrnehmbaren Longitudinalstößen ei­nen heftigen Ausschlag (0∙4 Prozent) an der rechten Keilnut konstatieren. [..]
      Völlig unerklärlich ist jedoch die Erscheinung, daß mein im Laboratorium schlafen­­der  G r u b e n h u n d  schon eine halbe Stunde vor Beginn des Bebens auffallende Zei­­chen größter Unruhe gab.«

Als Urheber dieses Stückes wurde fälschlicherweise Karl Kraus verdächtigt, weil der bereits drei Jahre zuvor die “Neue Freie Presse“ ebenfalls mit einem Leserbrief zu einem Be­richt über ein Erdbeben vorgeführt hatte, indem er unter dem Pseudonym “Zivilingenieur J. Ber­dach aus der Glockengasse“ (seiner Privatadresse) ebensolchen offensichtlichen plumpen Nonsens wie »Varia­­bilität der Eindrucksdichtigkeit« oder »tellurische Erdbeben, die im Ne­benzimmer nicht bemerkt werden« u. ä. einher­fa­bulierte, welcher nichtsdes­totrotz prompt ver­­öffentlicht wurde. Kraus war es indessen, der dem Grubenhund des Ing. Schütz in ei­nem sati­­rischen Artikel in seiner Zeitschrift “Die Fackel“ als Gattungsbezeichnung für solcherlei Zei­­tungs­en­ten zur Popularität verhalf.
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Kollege Trithemius bringt in seinem Teestübchen eine launige Bildergeschichte über einen “Grubenhund“ zur Darbietung.

26. Oktober

Warum der Österreichische Nationalfeiertag am 26. Oktober ist und nicht an einem anderen beliebigen Datum, ist ein bissel kompliziert. Als Nationalfeiertag, an dem die österreichische Nation sozusagen das Licht der Weltgeschichte erblickte, wäre eigentlich z.B. der 17. Septem­­ber naheliegender gewesen.

Bis 1967 hieß der Nationalfeiertag in Österreich “Tag der Fahne“, warum ist nicht bekannt. Warum er danach umbenannt wurde, ebenfalls nicht.

Zu Zeiten der Österreichisch-Ungarischen k. & k. Donaumonarchie war der Nationalfeiertag am 18. August, dem Geburtstag S.M. Kaiser Franz Joseph I.
In Bad Ischl im Salzkammergut feiern sie den heutzutags noch immer.

18. Oktober: »Männer, die auf Krädern grüßen«

Der ÖAMTC ist als Nachfolgeverein des Oesterreichischen Automobil-Club einer der ältesten und heute mit über zwei Millionen Mitglieder der siebentgrößte Auto­mobilclub der Welt.

Heute vor 68 Jahren, am 18. Oktober 1954, er­folgte die erstmalige Ausfahrt der ÖAMTC-Pan­nen­hilfefahrer, auf Mo­tor­rad-Bei­wa­gengespannen worin sie ihr Werkzeug mit sich führten. Auslösend für die Idee zur Gründung eines mo­to­ri­sier­ten Pan­nen­diens­tes war damals ein Fischhändler, der seine Ware im Bei­wagen eines alten Krads auslieferte und an einem heißen Sommertag, um Hilfe an­su­chend, zu Fuß zur Club­werk­statt kam. Sein Motorrad hatte unterwegs ge­streikt und der Fisch­transport drohte in der Hitze zu ver­der­ben. Also machte sich ein Clubmechaniker mit seinem Pri­vat­auto­mo­bil auf den Weg, und es gelang das liegengebliebene Mo­tor­rad des Fisch­händ­lers wieder flott­zu­machen.

Zu den allerersten Pannenhilfefahrern, die wegen ihres »fliegenden« Re­pa­ra­tur­diens­tes so­wie der gelben Lackierung ihrer Fahrzeuge bald »Gelbe Engel« genannt wurden, gehörte dazu­­mals auch mein Schwiegervater, der beim ÖAMTC eine Lehre zum Auto­mo­bil-Me­cha­ni­ker ge­macht hatte. Einmal führte ihn sein Beruf zu einem Gastspiel in der Film­branche.

Die ÖAMTC-Pannenfahrer patrouillier­ten anfangs auf fixen Routen auf den meist­be­fah­re­nen Bun­des­straßen hin & her (damals gab es in Österreich noch keine Autobahnen) und hielten Aus­schau nach Automobilisten, die zufällig irgendwo mit einer Panne liegengeblieben waren. War kein solcher anzutreffen, stell­ten sie sich irgendwo entlang der Strecke in gut sichtbarer War­te­po­si­tion auf und warteten darauf, ob zufällig einer vorbeikam, der ihnen mit­teil­te dass er zu­fällig einen an­ge­troffen hätte, der irgendwo mit einer Panne liegengeblieben war.
Weiters hatten die Pannenfahrer die strikte Order, jeden, wiederhole: jeden vorüberfah­ren­den Autofahrer durch Salutieren zu grüßen, wie der Schwiegervater hier auf dem Foto de­mon­striert. Freilich fuhren dazumals in einer Stunde grad soviel Autos vorüber wie heute in fünf Minuten. Man stelle sich vor, einer müsse heutzutags an einer Hauptverkehrsstraße jedem vor­bei­fah­ren­den Autofahrer salutieren: der täte womöglich einen Tennisarm kriegen.

Ab 1959 wurden die Beiwagen-Motorräder sukzessive außer Dienst gestellt und durch vier­räd­ri­ge Pannenhilfe-Fahrzeuge ersetzt: Steyr-Puch 500, die le­gen­dä­ren gelben »Renn­sem­meln«. (Mein Schwiegervater nannte sie »Regen­pe­le­ri­ne mit Rädern«.)

12. Oktober

Heute vor 120 Jahren, am 12. Oktober 1902, fand das erste offizielle Länderspiel der Fuß­ball­geschichte auf dem europäischen Kontinent statt, welches Österreich gegen Ungarn mit 5 : 0 gewann.
Heutzutage pflegt Österreich für gewöhnlich nimmer so hoch zu gewinnen.

Die siegreiche cisleithanische österreichische Nationalmannschaft von 1902: ganz rechts am Foto der Wiener Johann Studnicka (1883-1967), der an diesem Tag seinen 19. Geburtstag feierte und drei der fünf Tore erzielte. Studnicka war ziemlich klein und stämmig (»der G’stutzte«) und hatte markante O-Beine, aber seine Anhänger erklärten, dass ihm sein Schnei­der bloß krumme Hosen gemacht habe. Er wurde zu einer der herausragendsten Per­sön­lich­keiten der österreichischen Fußballgeschichte und erhielt posthum den zwei­maligen Titel des Welttorjägers.

28. September

Heute vor 75 Jahren wurde Herbert “Ich-sage-es-in-aller-Klarheit“ Haupt geboren, einer der schrägsten Käuze in Lügen­kanzler Schüssels legendärem Witzfigurenkabinett.
Herr Haupt kasperte unter anderem als Witzekanzler & FrauenministerIn durch die öster­rei­chische Bundespolitik, wofür er zweimal das Große Goldene Ehrenzeichen der Republik um­ge­hängt kriegte. Für seine Verdienste um die Pflege der sinnentleerten Satzver­schach­te­lung wurde in zahllosen österreichischen Ortschaften eine Straße nach ihm be­nannt.

Wahlversprechungen: Herr Brunner »beendet ein Chaos« und rettet die Welt

(Heute.at)

Michael Brunner, Kandidat der Coronaleugner-Partei MFG zur österreichischen Bundes­prä­sidentschaftswahl, erklärte im ORF-Interview*, welch allerlei Vorhaben er nach seiner Wahl zum Bun­des­präsidenten alsogleich in die Tat umzusetzen gedenke:

  • Als erste Amtshandlung wolle er zuvörderst »sofort die gesamte Bun­des­re­gie­rung ent­lassen, um ein Chaos zu beenden.«
  • Ja eh, war ja wohl klar. (Wer danach weiterregieren soll, verrät er nicht – um das herauszu­finden, müsste man ihn halt erstmal wählen: dann würde man’s schon sehen.)

  • Daraufhin wolle er »nach Russland reisen und dann in die Ukraine, an­schließend zu den “indirekten Kriegsparteien – nämlich EU und USA“, und den Frieden her­stellen.«
  • Herr Brunner beabsichtigt den Frieden herzustellen, da schau her. Na wenn das ein Politiker im Wahlkampf verspricht, wird man das wohl glauben müssen.

  • Alsdann werde er »die Teuerung beenden und die Energiekrise stoppen.«
  • Hat der wahrhaftig so versprochen, kein Witz. Kann man nicht erfinden.
    Jetzt brauchen die Österreicher den Spezi nur noch zum Bundespräsidenten zu wäh­len, und alles wird gut: die Welt darf hoffen.

    27. August – Ösizistisches

    Gerhard Berger vulgo “Hättiwari“ hat heute Geburtstag: der personifizierte
    Kon­junk­tivus Aus­triacus, wie ihn Kollegin Thera trefflich titulierte.

    Der populäre KURIER-“Kopfstücke“-Kolumnist Herbert Hufnagl (1945-2005) war es weiland, der Berger den Beinamen Hättiwari [= “Hätte ich, dann wäre ich“] und der Redensart damit eine neue Dimension als eigenständiges Substantiv verlieh, welches daraufhin als Ösi­zis­mus gebührliche Aufnahme in den Duden fand.

    Rundfunk(un)gebührliches

    Die aktuelle Affäre um den ungebührlich nonchalanten Umgang einer RBB-Intendantin mit Firmengeldern führte auch zur Debatte über die geradezu obszön opulenten Gehälter öffent­lich-rechtlicher Rundfunk-Intendanten in Deutschland – bei gleichzeitig drastischen Einspa­rungen beim TV-Programm:

    Den österreichischen Rundfunkgebührenzahler vermögen derlei astronomische Summen in­des­sen kaum zu be­ein­drucken, denn:
    • 420.000 Euro beträgt das Jahresgehalt eines ORF-Generaldirektors (=Intendant).
    • 248.000 Euro beträgt das jährliche Durchschnittsgehalt aller 14 (in Worten: vierzehn) ORF-Direktorinnen und -Direktoren.*
    Somit gebührt also einem ÖRR-Senderchef in Österreich ein noch opulenteres Salär als sämt­lichen seiner deut­schen Kollegen. Klarer Fall von Sender-Pay-Gap.

    Anbetrachts der chronisch drohenden Pleite des österreichischen Staatsrundfunks kündigte der vormalige ORF-Generaldirektor Wrabetz seinerzeit rigide Sparmaßnahmen an, indem er gleichzeitig eine Gebührenerhöhung sowie obendrein zusätzliche 57 Millionen Euro staat­­­li­­cher Zu­­schüsse ein­forderte:
      »Beim Programm soll allerdings nichts eingespart werden, denn beim Programm
      geht’s nicht mehr.« *)
    *) (Sagte der übrigens, nachdem er im Jahr davor »die größte Programmreform in der Ge­­schichte des ORF« angekündigt hatte.)

    Das mit dem Sparprogramm las sich dann laut Budgetplan allerdings bissel anders, ge­plant waren danach:
    • Einsparungen beim ORF-Gesamtaufwand: 85 Millionen Euro
    • davon Einsparungen beim TV-Programm: 70 Millionen Euro
    Von eventuell geplanten Einsparungen bei den exorbitanten Gagen der ORF-Chefetage stand darin freilich nix zu lesen.

    Heute vor 24 Jahren:

    Aus welchen Gründen die FPÖ damals einen raschen Beitritt für so dringlich hielt, lässt sich heute nimmer herausfinden. Unterdessen ist das Thema wiederum aktuell:

    Im Falle eines NATO-Beitritts Österreichs wäre freilich die Schweiz sodann von der NATO vollständig umzingelt. Man weiß aber auch welche Folgen es nach sich ziehen kann, wenn sich eine Nation bedroht wähnt, von der NATO umzingelt zu werden. Dass von einer dringli­chen FPÖ-Forderung nach einem NATO-Beitritt Österreichs mitt­lerweile nix mehr zu hö­ren ist, muss jedoch nicht unbedingt damit zusammenhängen:

    Derweil sich in Österreich vor einer “Sonderoperation zur Entnazifizierung“ vonseiten ei­nes Nachbarstaates eh niemand erstlich zu fürchten braucht. Nicht einmal die FPÖ. (Ach­tung, Sar­­kas­mus.)

    7. Dezember

    Hermann Maier vulgo Herminator hat heute Geburtstag.

    Nach seinem spektakulären Sturz in Nagano 1998 erklärte er vor der internationalen Presse, zur Behandlung von Prellungen bewähre sich vortrefflich Mankei-Schmalz (alpen­län­disch für Murmeltierfett) als probates Hausmittel.
    Der Dolmetscher übersetzte das als monkey grease, und die daraufhin kolportierte Presse­mel­dung rief weltweit Empörung unter Tierschützern hervor:

      »In Österreich werden zu pharmazeutischen Zwecken Affen gekocht.«

    Apotheotisches

    Wenn einer, der es binnen vierjähriger Amtszeit als Lügenkanzler 2.0 zuwege brachte, mit skrupellosen in­triganten Machenschaften, Korruption und Klüngelpolitik sein Land auf das Niveau einer Bana­nen­republik zugrunde zu regieren – wenn so einer zu sei­nem er­zwun­ge­­nen Abtritt von einer älteren Parteikollegin solch eine Huldigungsnachrede hin­ter­­her­­ge­lob­hudelt kriegt:

    »Beeindruckend und ehrlich, das muss ihm erst jemand nachmachen, eine beeindru­ckende zehnjäh­rige politische Karriere, eine enorme Leistung, in diesen zehn Jahren sehr viel zustande gebracht, hohes Ansehen genossen, sehr offen und fair, sehr reif und nicht egomanisch, sehr jung, sehr fähig, sehr kompetent, undsoweiter blabla ..«  (ORF)

    .. dann muss man sich ernsthaft fragen, was mit der Frau los ist: Von wem spricht die bitte? Hat sie vergessen ihre Medikamente einzunehmen? Oder hat sie die letzten vier Jahre in ei­nem Schrank gelebt?
    Glatt schlecht werden könnt’ einem von dem Lobhudelgesülze beim Zuhören. Zum Speiben.

    29. November

    Heute vor 130 Jahren erblickte der seinerzeitige österreichische Bundeskanzler (1953-1961) Julius Raab das Licht St. Pöltens.
    Raabs Volkstümlichkeit und Bodenständigkeit war legendär: mitunter sah man ihn zur Mit­tagszeit zum Greißler ums Eck spazieren um eine Knackwurst zu erwerben, welche er an­schließend an seinem Schreibtisch im Kanzleramt zu verzehren pflegte. (Eine sogenannte »Beamtenforelle«. Heißt so, weil sie dem traditionell miserabel besoldeten österr. Beamten als ver­gleichsweise preiswerter Ersatz für den teuren Fisch diente, welchen er sich von sei­nem kargen Salär selten leisten konnte.)
    Unlautere Fleischer, so wurde seinerzeit gemunkelt, pflegten das Brät zur Herstellung ihrer Knackwürste über Gebühr mit billigem Kartoffel­mehl zu strecken. Als Erz-Schwarzer – die ÖVP stand in enger Allianz mit der katholischen Kirche, von Säkularität war dazumals noch keine Rede – darauf angesprochen, ob es nicht un­statthaft sei auch frei­tags am kirchlichen Fasttag eine Wurst zu essen, entgegnete Raab:

      »Knackwurst gilt nicht als Wurst, die gilt als Mehlspeis’.«

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    Historisches Fotodokument: Julius Raab verzehrt eine Knackwurst.

    Worauf die Welt gewartet hat:

    “Politisches Attentatsopfer“ Bumsti Strache hat seine Memoiren geschrieben, in Form eines Kol­por­­ta­ge­-Politthril­lers “Das Ibiza-Attentat“ mit ihm selber als Hauptfigur im Brennpunkt der Welt­ge­schichte – über hybride Kriegsführung krimineller Geheimdienst­kreise mit Stasi­me­thoden, mit ille­galen Wahr­heits­­­drogen vergiftete Drinks, Chip-Im­plan­tate zur Ver­skla­vung der Bevölke­rung und­­so­­wei­­ter. Pulitzer-preisverdächtig.

      (FAZ)

    Immerhin, “Unternehmensberater“ ist der Bumsti ja ebenfalls.* Auf den die Unternehmens­­welt zwar nicht gewartet hat, aber vielleicht klappt’s ja als Best­­seller-Autor besser. Die Welt darf ge­spannt sein.

    ’s gibt keinen Hahn welcher nicht meinen tät’,
    es wär’ der Misthaufen, auf dem er kräht,
    der Mittelpunkt um den die Welt sich dreht.

    Der Mörder kam als Gaskassier

    Kollege Jules van der Ley stimmt hier ein »Requiem für den Zählerableser« an, welcher heutzutage nimmer in die Wohnung kommt wie ehemals, um den Gaszählerstand abzulesen.

    Vor fünfzig Jahren indessen trieb in Wien der Serienmörder Harald Sassak (1947-2013) sein Unwesen, der sich in die Wohnungen alleinstehender älterer Personen Zutritt verschaffte in­dem er sich als Gaskassier ausgab, um diese zu beraubmorden. Erst nach seinem sechsten Meuchelopfer gelang aufgrund der Angaben von dessen Nachbarin, einer Grafi­kerin, die An­fer­ti­gung eines Phantombildes durch einen Polizeizeichner –


    Polizeizeichnung (links) / Foto von Sassak (rechts)

    – welches mit dem tatsächlichen Aussehen des Täters frappierend ähnlich geriet, sodass der beim Weintrinken von einem Kellner erkannt wurde und verhaftet werden konnte. Sassak wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, wovon er vierzig Jahre absaß bevor er 2013 frei­ge­lassen wurde und kurz danach verstarb.

    Advokatisches

    Gegen Ex-Kanzler Kurz wird bekanntlich wegen Korruption ermittelt, obwohl er unschul­dig ist, wie er beteuert.

    Ex-Finanzminister Grasser wurde bekanntlich wegen Korruption zu acht Jahren Haft verur­teilt, obwohl er unschuldig ist, wie er beteuert.

    *

    Man erkenne die Parallelen.
    (Honi soit qui mal y pense.)

    Parteiprogrammatisches

    Bei der oberösterreichischen Landtagswahl am Sonntag gewann die erstmalig angetretene Impfverweigerer-Partei MFG drei Mandate.

    Was denn (außer Impfverweigerung) überhaupt das Konzept ihrer Partei sei, erläuterte Frau MFG-Schriftführerin Dagmar Häusler im Interview, nämlich:
      »Endlich einmal keine Politiker in der Politik« *
    Und an anderer Stelle, wie die zukünftigen Parteiziele aussehen sollen wenn die Pandemie vorüber ist, im O-Ton:
      »A jeda soi doa deafn wiera mog.«
      [»Jeder soll tun dürfen was er will.«]
    Somit zusammengefasst, das Konzept der MFG. Na, wenn das mal kein fundiertes konstruk­ti­ves Par­teiprogramm ist.

    Wählerstromanalytisches

    Bei der gestrigen Gemeinderatswahl in Graz, der zweitgrößten Stadt Österreichs, gewann die Kommunistische Partei sensationell, während die FPÖ ein sattes Drittel ihrer bisherigen Wäh­lerstimmen verlor.

    Es sei »traurig zu sehen, wie die KPÖ hier von der guten Arbeit der FPÖ profitiert habe*«, re­sü­mierte FPÖ-Obmann & Hausverstandsexperte Kickl über die Wahlniederlage seiner Partei, heißt also: die Wähler haben statt der FPÖ die KPÖ gewählt, weil die FPÖ so gut ist. Wer die­ser Logik hinter Herrn Kickls Wählerstromanalyse nicht folgen kann, dem mangelt’s ver­­mut­lich an dessen speziellem Hausverstand.

    (Dass politische Analysen diverser FPÖ-Obmänner zuweilen recht spezieller Lo­gik un­ter­­lie­gen, ist freilich nix ungewöhnliches.)

    Vakzinologisches, oder: Definieren Sie den Begriff “Hausverstand“

    »Höret, was Erfahrung spricht: Glaubt niemals, blöder geht es nicht!
    Es ist kein Blödsinn je zu blöd, als dass es nicht noch blöder geht.«
    (nach M. Krassnig*)

    Stets wenn man vermeint, jedweder Blödsinn über die angebliche Sinnlosigkeit der Covid-Impfmaßnahmen wäre bereits zum besten gegeben und ließe sich durch keinen blöde­­ren mehr übertreffen, tritt zuverlässig einer hervor und beweist das Gegenteil: diesmal wieder­um ein Herr Kickl, umtriebiger politischer Gebrauchslyriker, untergroßer Rechtsausleger sowie sattsam bekannter Fachexperte für Virolo­gie & Vakzinologie.

    Da gibt der wieder mal den vakzinologischen Sachverständigen und ist sich selber nicht zu blöd, der Welt sein spezielles Hausmittel-Re­zept zu verkünden: nicht die von der Ver­schwö­rungsregierung “und ihren Handlangern“ dem Volke auf­ok­troyierte, sinn- & wir­kungs­lose Schutzimpfung schütze vor An­ste­ckung mit dem Covid-19-Virus. Nein, davor schützen allein: Hausverstand, Vitamine und fri­sche Luft! Vitamine statt Vakzine!
      Höret, was Herr Kickl ruft:
      »Vitamin anstatt Vakzin!
      Hausverstand und frische Luft
      sind die beste Medizin
      gegen Covid-neunzehn,
      das sollen alle wissen!
      Wer will das nicht einseh’n,
      der wird von mir gebissen

    Ösitanisches: Skandalöses (II)

    Jetzt hat Herr SPÖ-Vizeklubchef Leichtfried, wieder einmal!, einen riesen Skandal entdeckt: der Bundesadler-Aufnäher auf den Trainingstrikots der österreichischen Fußball-Natio­nal­mann­schaft ist türkis! TÜRKIS!! Unerhört: in der Parteifarbe der Bu­berl­partie-Regie­rungs­misch­poche!!!  [*]
    Ein politischer Skandal! Das kann kein Zufall sein.
    Ein Glück für Österreich, dass es jemand wie einen Herrn Leichtfried gibt, der unerbittlich & uner­müdlich solche unerhörten Skandale aufdeckt, welche die österreichische Geschichte er­­schüt­tern.
    (Und noch ein Glück, dass es in Österreich grad keine skandalöseren politischen Skan­da­le aufzudecken gilt als den von Herrn Leichtfried entdeckten.) (Achtung, Ironie.)

    Sozialmediales

    Wenn einer in seiner Freizeit auf seinem Privathandy 300.000 Chatnachrichten schreibt und 2500 Zumpferlbilder speichert, dann ist das seine Privatsache. Wenn das einer in der Dienst­zeit auf seinem Diensthandy macht, dann fragt man sich aber: was macht der Mann eigent­lich beruflich?
    Seine (Dienst?-)Reisen, chattet der an seinen geliebten Kanzler, wären “echt strange“:

    Es reist ein hoher Herr wie Schmid
    nicht mit dem nieder’n Pöbel mit:
    Herr Schmid reist nicht Economy
    wie das gemeine Herdenvieh,
    er heißt ja Schmid, nicht Schmiedel!
    “Tiere“ nennt das Prekariat
    Herr Schmid, denn er ist DEmokrat
    vom Scheitel bis zum Schniedel.

    Hinterständiges: Familiäres

    Bumsti Strache möchte in den Schoß der “Freiheitlichen Familie“ zurückkehren, fleht er.

    Wie man jemand die Hand reichen will hinter dem man steht, erscheint zwar bissel hinter­ständig – aber „die Hand reichen“ ist halt eine bildhafte Umschreibung, weil »Der Ex-FPÖ-Obmann stellt sich hinter Kickl, um ihm in den Arsch zu kriechen« kann man ja nicht wört­lich so in die Zei­tung schreiben.

      Kickl reimt:
      »Der Strache, der Falott, jetzt macht der
      mir gar Avancen, der Patschachter!
      Hiermit lass ich den Strache wissen:
      er kann am Hinterteil mich küssen!«

    8. April

    Heute vor 120 Jahren, am 8. April 1901, fand in Wien das erste inoffizielle Länderspiel der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft statt, gegen die Schweiz. Da einige der Spieler noch zur Schule gingen und Schülern dazumals, auch wenn sie schon 17 oder 18 Jahre alt waren, das Fußballspielen in Vereinen verboten war, traten diese unter Pseudonymen an und trugen aufgeklebte falsche Bärte, um nicht erkannt zu werden. Als Goalgetter tat sich »der G’stutze« Johann Studnicka hervor, der später zu einer der herausragendsten Per­sön­lichkeiten der öster­rei­chi­schen Fußballge­schichte wurde.

    (Das Schweizer Nationalteam kam nicht, wie spöttische Zeitgenossen kolportierten, auf ih­rem Mannschafts-Velo nach Wien angereist, sondern per Eisenbahn.)
    Österreich gewann das sogenannte Ur-Länderspiel gegen die Schweiz mit 4 : 0.


    Die österreichische Nationalmannschaft von 1901, einige Spieler mit aufgeklebten Bär­ten. Die Trikotfarben weiß/schwarz wurden für Auswärtsspiele bis heute beibehalten.

    Ösitanisches: Skandalöses

    Nun stellt sich also, wenig überraschend, heraus dass ein ÖVP-Finanzminister Blümel wieder mal*) gelogen hat: um die Kostendeckelung bei der Impfstoffbeschaffung zu vertuschen.

    »Das ist einer der größten Skandale der österreichischen Geschichte«, befand daraufhin SPÖ-Vizeklubchef Leichtfried.
    Einer der größten Skandale der österreichischen Geschichte!
    Muss man sich mal vorstellen!! Dass ein Politiker lügt um was zu vertuschen!!!

    Allerweil, es gäberte keine größeren Skandale in der österreichischen Geschichte als lü­gen­de Politiker: Tu felix Austria.
    (Hier fragt man sich, wo ein Herr Leichtfried denn bis jetzt in unserem Land gelebt hat, be­vor er diesen Be­fund erstellte – in einem Schrank?)
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    *) Ja, der ist das: der gar nicht weiß, dass seine Frau seinen Laptop äußerln führt, von dem er gar nicht weiß dass er ihn besitzt.

    Ösitanisches: Covidiotisches

    »Höret, was Erfahrung spricht: Glaubt niemals, dümmer geht es nicht!
    Erfahrung lehrt: ein Stückchen dümmer geht es allerweil noch immer.«
    (M. Krassnig*)

    Am letzten Jänner versuchte ein Trupp Corona-Demonstranten in Wien erfolglos das Par­la­ments­ge­bäude zu erstürmen und besetzen*. Offenkundig war den gescheiterten Par­la­ment­stür­mern bei der Aktion damals entgangen, dass das Parlament bekanntlich bereits seit dem Herbst 2017 wegen Bau­arbeiten ge­schlossen ist. Zu einer Erstürmung der Bau­stelle kam es nicht.
    Am Samstag fand wiederum eine Erstürmungsaktion durch Corona-Demonstranten statt, Ziel der Erstürmung war diesmal ein Bürogebäude der Wiener Städtischen:

    “Wiener Städtische“ lasen die Covidioten als Aufschrift auf dem Gebäude, und zogen daraus die Schlussfolgerung: da drinnen säße irgendwelche städtische Verwaltung/Be­hörde/Ob­rig­keit o.ä., gegen deren Repressionen es anzugehen gelte – und traten also zur Er­­stür­mung des Gebäudes an: einer KFZ-Scha­dens­be­­gut­ach­tungsstelle der Wiener Städtischen Ver­si­che­rung.