19. März – Tag des Geflügels

    Die Stimmung steigt im Hühnerschlag,
    denn heute ist Geflügeltag
    ein Tag, der ganz gewiss gefällt
    dem Federvieh auf dieser Welt.
    Drum lasst uns das Geflügel feiern
    ohne lang herumzueiern:
    wer heut’ entsprechend feiern will,
    brät einen Broiler auf dem Grill.

Allerlei Mischkulantes zum Tag des Geflügels:
Der geschlechtlichen Gleichstellung im Sprachgebrauch geschuldet, lässt man Gendering neu­er­dings auch dem Geflügel angedeihen, wie Kollegin Cappuccina entdeckte.
Über der Frage, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei ? mögen sich die Oologen die Eier­köpfe zerbrechen – die von Kollege Trithemius hieramts gestellte Gegenfrage, was wohl zu­letzt da sein wird, scheint indes geklärt: gewiss wird das Ei das Huhn überleben. Tau­send­jäh­rige Eier gibts bekanntlich, aber wer hätte jemals von einem tausendjährigen Huhn gehört?
Paul Simon erzählte, seinen Songtitel »Mother and Child Reunion« einst auf der Speisekarte eines Cajun-Restaurants in den Südstaaten gelesen zu haben, als Bezeichnung für eine kreoli­sche Mahlzeit: Huhn mit Ei.
Der Münchner “Geflügelmaler“ Julius Scheuerer (1859-1913) und sein Bruder Otto malten zeitlebens ausschließlich Bilder von Geflügel.

Henry Ford war es seinerzeit, der Marketing mit Geflügel verglich: »Enten legen ihre Eier in aller Stille, Hühner gackern darüber wie verrückt. Was ist die Folge? Alle essen Hühnereier.«
Was immer das sein mag, was das Feder­vieh im TOBIS-Intro unten rausfallen lässt, nachdem es gekräht (!) hat – ein Ei kanns ja wohl keins sein:


Zum aktuellen Anlass nicht fehlen darf wie immer das obligate Symbol­bild, Abb. links: »Mit einem Messer trennt eine Frau in Bangladesch ihren Ver­ge­wal­ti­ger von dessen bestem Stück: einem weißen Huhn.«

24 Kommentare

  1. Aber ist denn heute nicht der Tag des Lachens?
    Über Wilhelm Busch haben wir immer sehr gelacht,
    vielleicht hängt das zusammen?

  2. Erlauben Sie, daß ich hier frag’:
    Wer feiert den Geflügeltag,
    feiert der Mensch oder das Huhn?
    Falls letzteres, so frag’ ich nun:
    Tritt denn im Hühnerhofe dann
    das Federvieh zum Schwofe an?
    Feiern gar Ente oder Gans
    den Tag mit einem Festtagstanz?
    Und feiert den als guten Brauch
    der Puter samt den Puten auch?
    Das hätt’ ich allzu gern gewußt.
    (Doch kann ich länger nicht verweilen,
    ich muß zum Essen mich beeilen:
    Zu Mittag gibt’s heut’ Hühnerbrust!)

  3. Zum Hendltag, soviel ich weiß,
    isst man am besten Eierspeis.
    Feiert man den Tag vom Reh,
    löffelt man Erdäpfelpüree.
    Steh‘n die Hirschen im Kalender,
    verzehrt man einen Vierzehnender.
    ‘s gibt auch den Tag vom Papagei,
    da passt am besten Steak vom Hai,
    und ehren wir das Murmeltier,
    munden uns die Dings vom Stier.
    Usw.

  4. Überschrift im #Symbolbild mit dem Huhn müßte richtig heißen:
    „Frau in Bangladesch schneidet ihrem Vergewaltiger sein Pipi ab“ 🙂

  5. Den Hühnern und dem Federvieh
    Gott eine starke Stimme lieh.
    Sie mögen weiter so krakeelen,
    nicht achtend, dass die Eier fehlen.

    1. Vor Sonnenaufgang kräht der Hahn,
      und geht die Sonne auf sodann,
      so meint der eitle Hahn, sie tät’
      deswegen aufgehn, weil er kräht.

  6. Was zuerst da war – das Ei oder das Huhn – lässt sich schnell feststellen:
    einfach in ein Restaurant gehen,
    ein Ei und ein Huhn bestellen
    und abwarten, was zuerst kommt.

  7. Lieber Nömix!

    Ich vermute, dass am Anfang der Würfel war.
    Und Gott würfelte so lange, bis er eine ovale Eierform annahm, aus der dann ein Huhn schlüpfte, das uns seither als Brathendl dient und im Schlaraffenland durch die Lüfte fliegt 🙂

    Herzliche Grüße
    Mallybeau

    1. Ob Ehre man ihm denn erweist
      indem man Federvieh verspeist,
      müsste man dieses selber fragen
      was es darüber hätt’ zu sagen.
      Doch antwortet nach dem Verzehr
      das Federvieh halt nimmermehr. 🐔

  8. Das mit den Eierlegern ist schon bei W. Busch mißdeutbar, und da die Geschichte von Max und Moritz meist und ebenso naiv wie falsch als Kindergeschichte angesehen wird, rätseln viele der Kleinen über dem Bild, unter dem da steht „jedes legt noch schnell ein Ei und dann kommt der Tod herbei!“

    1. Da gibt’s nichts zu missdeuten, das ist leider die bittere Wahrheit, liebe Herren: Der Gockel bringt aus Schiss nur ein „Scheissbölleli“ zustande, während seine Frauen selbst in Todesangst noch ein Ei legen! Elisa

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