Erfahrung lehrt: ein Stückchen dümmer geht es allemal noch immer.«
(M. Krassnig)
Stets wenn man vermeint, das dümmste Statement zur Causa Corona-Pandemie wäre bereits zum Besten gegeben und ließe sich durch kein dümmeres mehr untertreffen, kommt zuverlässig einer daher und beweist das Gegenteil:

Herr Theaterregisseur Castorf hält es also für angebracht sich dem Publikum als Nonkonformist zu präsentieren, indem er sich als “republikanischer Widerständler“ inszeniert und ein exemplarisches Stück bürgerlichen Ungehorsams auf die Bretter stellt: Jung Frank lässt sich von Mutti nicht das Händewaschen anschaffen! Kollege Stefan Rose findet, »dass derart infantiles Verweigern von Händewaschen ungefähr so mutig ist wie sich damit zu brüsten, ohne Zähneputzen ins Bett zu gehen oder seine Suppe nicht zu essen [..]«
»Theater besteht auch darin, dass man mit dem Tod umgeht und nicht mit der Verwaltung der Gegenwart«, und dass Menschen sterben, sei »der Lauf der Dinge, den wir akzeptieren müssen« legt Herr Theaterregisseur Castorf als dramaturgischen Hintergrund für seinen Widerstand gegen Hygienemaßregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie dar, und sein eitles Geschwätz erhebt ihn auf die gleiche Geisteshöhe wie seine Schwester im Geiste M. C. Giuliani, vormals TV-Glücksradfee, welche ebenfalls die Welt an ihrer tiefschürfenden Lebensweisheit teilhaben lässt indem sie verkündet: die ganzen Corona-Restriktionen wären zu nix nütze »weil wir sowieso alle mal sterben müssen.«
Was dumme und dümmere Statements zum Thema Corona-Pandemie anbelangt, trifft Karl Valentins Befund wohl zu: »Es ist schon alles gesagt worden, aber noch nicht von allen.«
Den Kunstschaffenden geht es durch den Shutdown finanziell vermutlich schlechter. Da kann man schon mal die Nerven verlieren und Sachen raushauen, die vor Dummheit strotzen. Wir sollten eine Runde Mitleid haben … !
Es hat sich auch nicht jeder gemeldet, als das Hirn verteilt wurde!
Im Sputum von Infizierten zu baden – der Gipfel des Widerstands gegen die Merkel’schen Zumutungen. Inszenierung und Darsteller des revolutionären Stücks „Der Lauf der Dinge“: Frank Castorf. Die einmalige Aufführung endet nach 14 Tagen auf dem Friedhof.
„Coming-of-Age-Drama: Klein Frankie, adoleszenter Rebell, lehnt sich gegen die Autorität seiner Übermutter auf“
So höret, was Herr Castorf spricht:
„Nein, meine Hände wasch’ ich nicht!“
Gar unerhört ist’s, was er wagt:
er tut nicht, was ihm Mutti sagt!
Seht alle her: Herr Castorf ist
wahrhaftig ein Nonkonformist!
Theaterregisseur Frank Castorf: „Ich bin Fatalist“
https://www.zeit.de/news/2020-04/28/theaterregisseur-frank-castorf-ich-bin-fatalist
Sorry, aber da pflichte ich dem Frank bei.
War schon die Flinten-Uschi mit ihrem Händewaschen unerträglich…
@ »Es ist schon alles gesagt worden, aber noch nicht von allen.«:
Wolfgang Schäuble bringt die bereits zum wiederholten Male vernommene fundamentale Lebensweisheit ebenfalls zur Kenntnis: »Die Würde des Menschen ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.« *)
Was eins mit dem anderen zu tun und welche Bedeutung daher das »Aber« haben soll, erläutert er nicht. Freilich wäre nicht weniger zutreffend: »Die Würde des Menschen ist unantastbar. Aber sie schließt nicht aus, dass der Papst katholisch ist.« oder: »Die Antwort ist 42. Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen.«
noch so einer der die Welt mit seiner tiefsinnigen Erkenntnis bereichert – ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel in Servus TV Talk aus dem Hangar7:
„Es gibt viele Arten zu sterben. (auch an Corona)“
Wenns so weiterläuft dass endlich sämtliche Kulturschaffenden, denen die Corona-Maßnahmen nicht konvenieren, irgendwann zu Wort kommen, dann wird das Sommerloch bald gestopft sein:

(Der Standard)
Fehlt noch Frau Filmschauspielerin Nina Proll als Expertin für medizinische Evidenz von Covid19-Schutzmasken, mit ihrem Aufruf eine Petition gegen Covid19-Schutzmasken zu unterschreiben, den sie ebenfalls mit der mittlerweile sattsam abgenudelten Lebensweisheit begründet:
»Krankheit und Tod gehören nun mal zum Leben dazu.«
Ich finds nicht so nett, auf einem kritischen, erwachsenen Mitbürger herumzureiten. Vielmehr scheint es – ferndiagnostisches Wahrsagen sei fern von mir, es kann auch alles ganz anders sein! – als deute hier ein armer Mensch einen tiefen, uralten Mutti-Komplex an, und haben wir den nicht alle ein bißchen? Etwas mehr Empathie bitte!
Da alles auch ganz anders sein kann: jemand, der in Kultur macht, weiß auch, wovon er da spricht, aber die Professionellen, also die Politiker (jeglicher Colour, aber mancher Odor geht halt nimmer ab) pflegen seit jeher ihre Hände in Unschuld zu waschen, und wenn es das Blut der Unschuldigen ist.
Nur eine eingehendere Beschäftigung, viel Muse, nein, Langeweile vorausgesetzt, mit diesem speziellen, individuellen Fall könnte uns aufzeigen, worin die Angst vor dem Händewaschen besteht. Manche haben Waschzwang, hier haben wir sein Gegenteil…
Nicht zu Unrecht ist der Mann als großer Theatermacher bekannt. Das stellt er unter Beweis, indem er rund um eine läppische Farce (»Mutti und das Waschgebot«) so ein großes Theater macht.