Gagaistisches: Frage der Woche

»Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich
dabei doch auch was denken lassen.«  (Johann Wolfgang v. Goethe)

Katalin Gennburg, Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE zum Abgeordnetenhaus von Berlin, stellt alldort im Plenum die Frage:

»Wieso haben Penisträger*innen in dieser Stadt einen privilegierten Zugang zu Pissoirs, Stehpissoirs? Und Sitzpinkler*innen haben eben diesen privilegierten Zugang nicht, weil die müssen, wenn sie auf eine Toilette gehen wollen, sich eben hinsetzen.«🡽

Die Frage muss man nicht verstehen, aber die Antwort ist: 42.

23 Kommentare

    1. Ja, hier stellt sich ernstlich die Frage: worauf will die Frau Abgeordnete der Linken mit ihrer bizarren Anfrage eigentlich hinaus, was ist ihr konkretes Begehr? Dass den Sitzpinkler*innen (meint sie: Frauen?) gleichberechtigt wie den Penisträger*innen (meint sie: Männer?) der »privilegierte Zugang« zu Stehpissoirs gestattet sein müsse – und wenn ja, wozu? Um dem Gender Pee Gap entgegenzuwirken nach der Devise »Frauen müssen auch im Stehen pinkeln dürfen« und so der Gendergerechtigkeit Genüge zu tun »in dieser Stadt«, oder was soll der Zinnober?

  1. Ich finde Frau Wagenknecht echt schlecht, aber dass sie mit solchen Menschen nicht in einer Partei sein will, kann ich gut nachvollziehen.

  2. „die müssen, wenn sie auf eine Toilette gehen wollen, sich eben hinsetzen.“

    …sollte eigentlich richtig lauten:
    „die wollen, wenn sie auf eine Toilette gehen müssen, sich eben hinsetzen.“

  3. Als männlich gelesene Penisträgerin lade ich alle Sitzpinklerinnen ein, das Pissoir mitzubenutzen. Meistens ist da noch viel Platz und es würde den langweiligen Vorgang des Stehpinkelns endlich mal mit etwas Komik auflockern…

    Ich bin entsetzt, was für unwichtige Themen im Deutschen Bundestag besprochen werden dürfen. Da sollte man eine Bagatellgrenze für Diskussionen einführen.

  4. Sitzpinkler*innen (meint sie: Frauen?)

    Sie meint Personen, die bei Geburt als weiblich einsortiert wurden (also Cis-hetero-Frauen) und trans Frauen, also bei Geburt als männlich einsortierte Personen, die sich als Frauen identifizieren.

    Umgekehrt meint sie mit Penisträger*innen Personen, die bei Geburt als männlich einsortiert wurden (Cis-hetero-Männer) und solche, die bei Geburt als männlich einsortiert wurden, sich aber nicht als Männer identifizieren.

    Nennt sich inklusive Sprache und ist weniger lächerlich als mancher glauben mag. Wenn man Regelungen für diese Leute nämlich ausdrücklich mitformuliert, muss hinterher niemand mehr aufgeregt Schaum schlagen, wenn jemand die vermeitlich falsche Toilette benutzt.

    Worauf sie konkret hinauswill, verstehe ich allerdings auch nicht. Transfrauen haben ja weniger das Problem, dass man sie nicht an Pissoirs lässt (in die Männertoiletten wollen sie idR selbst nicht), sondern dass man sie nicht in die Frauentoiletten lässt, Penis hin oder her.

    1. Sie will halt mehr Frauentoiletten in Berlin (offenbar), ein durchaus legitimer Wunsch. (Würde sie sich in normalen Worten ausdrücken statt in Gaga-Schwafelsprache, könnte man sie auch leichter verstehen.)

  5. Ich finde, wer ein parlamentarisches Podium dazu nutzt, ein solch irrwitziges Gestammel abzusondern, der/die/das sollte doch bitteschön mit einem wenigstens 42-tägigen Redeverbot belegt werden. Um das Recht auf freie Meinungsäußerung jedoch nicht komplett außer Kraft zu setzen, sollen derart sanktionierten Person*innen im nämlichen Zeitraum öffentliche Auftritte bei Nuhr, Welke & Co freigestellt bleiben.

    1. Der Auftritt von Genoss*in Gennburg am Redner*innenpult ist ein klassischer Fall von Realsatire.

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