Überlebenstipp für FOCUS-Leser

FOCUS online, bekanntlich stetig sprudelnder Quell überlebenswichtigen Wissens, verrät auf seiner “Reisen“-Themenseite:

»Einer Statistik des US National Transportation Safety Board (NTSB) zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit, eine Bruchlandung zu überstehen, bei knapp 96 Prozent.«

Erkennen Sie den Unterschied zwischen »Flugzeugabsturz« und »Bruchlandung«: freilich ist in der NTSB-Statistik nicht explizit von Flugzeugabstürzen die Rede wie in der FOCUS-Über­schrift, sondern von »Unfällen im Zusammenhang mit US-Transport- und Passagierflügen«. Nicht jede Bruchlandung muss das Resultat eines Absturzes sein.

»Der NTSB-Statistik zufolge kamen knapp 70 Prozent der verunglückten Passagiere nicht direkt beim Absturz ums Leben, sondern in Folge ihrer schweren Brandverletzungen.«

Eh klar, direkt beim Absturz kommt keiner ums Leben. Erst beim Aufprall (Achtung, Ironie). Direkt jedoch lediglich 30 Prozent von den insgesamt 4 Prozent, welche die Bruchlandung der Statistik zufolge nicht überstehen – also durchschnittlich etwa 1,2 Prozent. Die haben halt vorher die FOCUS-Reiseseite nicht gelesen.

Gut zu wissen. Nämlich auf welchen?

Ah ja. FOCUS lesen macht schlauer.

13 Kommentare

    1. … und immer an den Leser denken!

      Oder das alle stechende Argument aus einem Focus-Werbespot: Die Leser wollen das wissen. (Oder so ähnlich.)

  1. Freilich gibt es einen richtigen Sitzplatz bei einem Flugzeugabsturz: im Zug.
    Körperliche Abwesenheit ist eben besser als Geistesgegenwart.
    Das explizit so zu schreiben traut sich aber nicht einmal der Focus: denn spätestens dann würde es ja auffallen, wie unrettbar blöd der ganze Artikel ist…

    1. Freilich gibt es einen richtigen Sitzplatz bei einem Flugzeugabsturz: im Zug.

      Und sogar das gilt nicht uneingeschränkt. So ein Flugzeug kann ja auch mal auf einen Zug fallen…

  2. Sehr bedingt möcht ich widersprechen: natürlich kann ausnahmsweise auch während des Absturzes und nicht erst beim im Regelfall unvermeidlichen Aufprall gestorben werden. Dazu muß nicht mal der seltene Zusammenstoß zweier Fluggeräte irgendwo in der unermeßlichen Himmelsweite bemüht werden, sondern gern auch die Druckverhältnisse, die der Lunge zu schaffen machen oder etwa ein schlichter Herzanfall vor lauter Angst vor dem, was noch passieren könnte.

    Aber ja, das sind eher die Ausnahmen.

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