Wo ist der Pepi?

Mein Vater kam als junger Spund nach Österreich und arbeitete als Lehrling in einem Säge­werk. Jeden Montagmorgen wurde in der Küche der Arbeiterunterkunft ein riesen Topf Malz­kaffee zu­be­rei­tet, der die ganze Woche über auf dem Herd stehenblieb und täglich neu auf­ge­wärmt wurde, aus dem sich die Ar­bei­ter mit einem Schöpflöffel ihre Häferl anfüllten. Einer der Arbeiter besaß einen Käfigvogel namens Pepi, der nach Joseph Goebbels benannt war, weil er seinen Schnabel immer so weit aufriss. Eines Montags war der Pepi aus seinem Käfig aus­ge­flogen und blieb verschwunden. Erst als gegen Ende der Woche der Malzkaffee am Herd zur Neige ging, fischte einer mit dem Schöpf­löffel den toten Pepi aus dem Kaffeetopf, wo­rin er sich seit Montag befunden hatte.

13 Kommentare

  1. besser wäre es allerdings gewesen , wenn es nicht den piepmatz getroffen hätte, sondern den großmäuligen „namespatron“.
    aber man weiß es ja, es gibt keine gerechtigkeit hinieden …

  2. Die Erfindung der Hühnersuppe!! (…, die der allgemeinläufigen Meinung entgegen NICHT aus meinem Badewasser besteht)

    Stellt sich unweigerlich die Frage, was hier wohl drin ist…

  3. Offensichtlich haben die Sägewerksarbeiter den Pepi ganz gut vertragen (zumindest wird hier nichts Gegenteiliges berichtet), also erspähe ich eine Marktlücke.
    Ich meine, es gibt doch auch diesen Kaffee wo Katzen die Bohnen nach Durchlauf wiedergestuhlt haben, und da geben manche Leute ein Schweinegeld dafür aus, warum also nicht den Kanarikaffee?
    Wenn das einmal angelaufen ist könnte man auch um eine Rotkehlchensorte, Misteldrossel, Girlitz oder Goldammer erweitern.

    Ich muss jetzt kurz unterbrechen, da stehen ein paar weißbemäntelte kräftige Herren mit einem großen Schmetterlingsnetz in der Tür. Keine Ahnung was da jetzt der eine mit der Spritze will?
    ……

  4. @Herr Nömix, wir brauchen nur noch einen Namen für unsere neue Firma ;-)

    @Herr Pathologe, ein handelsüblicher Nierentee statt der Zigarette danach schafft Abhilfe , allerdings, soweit ich mich erinnern kann, es gibt gangbarere Wege.
    Bei Wasser ja, das Volumen erhöht sich im Agregatszustand unter dem Gefrierpunkt, aber sonst?

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