12. Februar: Darwin-Tag

Heute ist der Darwin-Tag, ein weltweiter Gedenktag welcher alljährlich am 12. Februar, dem Geburtstag Charles Darwins, begangen wird.

Darwins Evolutionstheorie legt die gemeinsame Abstammung von Primaten und Hominiden dar, Kollege krassNick reimt hieramts darüber:

    Es ist der Homo in der Tat
    von seiner Art her ein Primat,
    indes gilt oft als unerwiesen
    der Zusatz sapiens für diesen.

10. Februar – Alliteratives: Lyrik vs. Logik

»Wenn ich gegen eins was habe, sind’s Fehler, nur dem Reim zulabe!«
(Winfried Kraft) (vermutlich Pseudonym v. Robert Gernhardt)

Heute vor 125 Jahren wurde Bertolt Brecht (1898-1956) geboren, und zwar in Augsburg. (Die rote Socke, tat­sächlich war der ein waschechter Schwabe, was sagt man dazu. Brecht selber mochte seine Ge­burts­stadt allerdings nicht, er sagte: »Das beste an Augsburg ist der Zug nach Mün­chen.« Er blieb nicht lang in Augsburg, wie man weiß.)
In dem Lied »Der Tod im Wald« lässt Brecht den grimmigen Poeten Baal alliterieren:

    »Und ein Mann | starb im Wald, | wo Sturm und Strom ihn umbrausten ..«
    (Anm.: »Selber schuld, | wär’ er halt | bei so ’n Sauwetter nicht draußten ..«
    ließe sich dazu extemporieren ; )

Gegen Stabreime gibts im Prinzip nichts einzuwenden, es sei denn, Lyrik dräut Logik dreist zu verdrängen. Dichterkollege KrassNick lässt nun einen fiktiven Leser beim Autor der be­­tref­fen­den Zeile, Herrn Brecht also, um nähere Erläuterung nachsuchen, und kleidet dessen An­frage hinwiederum in gefälligen Versreim – er schreibt:

    Hier ätzt der Leser: »Sie, Herr Brecht,
    als Stabreim klingt der ja nicht schlecht,
    Ihr Vers vom Sturm und Strom im Wald.
    Nur fragt an dieser Stelle halt
    der Leser sich: Wo, bittesehr,
    kommt denn im Wald der Strom daher?«
    Herr Brecht, der denkt nicht lange nach
    und antwortet dem Leser: »Ach,
    der Strom? Der kommt auf alle Fälle
    aus Batterien von Duracelle!«
    ───────────────────────────────────────────
    © mit freundl. Genehmigung M. Krassnig

Auch in seinem Gedicht »Die Vögel warten im Winter vor dem Fenster« lässt Brecht die Lo­gik ver­missen, indem er “vorn“ auf “Korn“ reimt und, was er in einer Lyrikkritik überdies sel­ber mo­nier­te, »damit seinen Wirklichkeitsbezug ne­giert«:

    »Ich bin die Amsel.
    Kinder, ich bin am Ende.
    Und ich war es, die den ganzen Sommer lang
    Früh im Dämmergrau in Nachbars Garten sang.
    Bitte um eine kleine Spende.
    Amsel, komm nach vorn.
    Amsel, hier ist dein Korn.«

Darüber ließe sich wiederum extemporieren:

    Was soll ich, fragt die Amsel nun,
    denn mit dem “Korn“? Ich bin kein Huhn!
    ────────────────────────────────────────────
    (Es fragt der Leser hier zu Recht:
    Meinten Sie wirklich “Korn“, Herr Brecht?
    Weil Amseln, wie man weiß, indessen
    nicht Körner, sondern Würmer fressen.)

Österreich: Geschichte einer Kolonialmacht

Da schreibt einer im Standard »über die koloniale und imperiale Vergangenheit Österreichs und verortet einen akuten Handlungsbedarf.« – Haben Sie gewusst, dass Österreich einst­mals eine Kolonialmacht war:
Anno 1777 wurde, gemäß dem Motto »A.E.I.O.U«, ein Landstück an der Maputo-Bucht in Mosambik/Südostafrika in kaiserlichen Besitz genommen, indem man es einem einheimischen Stammeshäuptling abkaufte, eine Besatzung bestehend aus 10 (zehn) Mann stationierte und zur ersten österrei­chischen Überseekolonie erklärte. Leider gehörte das betreffende Landstück gar nicht dem Häuptling, sondern längst den Portugie­sen, welche es den Österreichern kur­zer­hand wieder wegnahmen.
Gleiches widerfuhr den Österreichern ein Jahr später, 1778, als sie den eingeborenen Insu­la­nern ein paar Nikobaren-Inseln abkauften, mit 6 (sechs) Mann besetzten und zu öster­rei­chi­schen Kronkolonien ausriefen: weil die pfiffigen Insulaner nämlich besagte Inseln zuvor längst an Dänemark verkauft hatten. Unverzüglich nahmen die Dänen den Ösis die Inseln wieder weg und schickten das sechsköpfige Kolonistentrüpplein heim nach Wien, wo sie sich beim Salz­amt darüber beschweren durften.
Damit endete Österreichs Auftritt in der Kolonialgeschichte.
(Zwar wurde in weiterer Folge, um 1783, noch in Betracht gezogen, die Insel Madagaskar zu er­obern, welche sich aber bei näherem Augenschein als zu groß & unübersichtlich erwies, wo­rauf­hin man von den Eroberungsplänen wieder Abstand nahm und diese so­zusagen im Ko­lo­nia­kü­bel landeten.)
(Die österr. Bezeichnung Koloniakübel für Abfallbehälter hat mit der glücklosen Kolo­nial­ge­schichte jedoch nix zu tun.)

6. Februar

Heute vor 125 Jahren, am 6. Februar 1898, wurde der Oesterreichische Automobil-Club ge­­grün­det. Ein Gründungsmitglied war Siegfried Graf von Wimpffen, dem sechs Jahre zuvor als erstem Automobilisten im Kaiserreich – nach eingehender Prüfung durch eine eigens ein­­be­ru­fe­ne Kommission unter dem Vorsitz des Rektors der Wiener Technischen Hoch­schule – vom Referat für Spektakel (sic) der Wiener Polizei eine amtliche Be­triebs­ge­neh­mi­gung für sein mit Koks befeuertes Dampf-Automobil erteilt worden war. Ein kaiserlicher Erlass vom 15. Juli 1898 gestattete den Mitgliedern des OeAC die Zu- und Abfahrt zu ihren Wohnadres­sen in der Wiener Innenstadt unter der Voraussetzung, dass hierzu ein Pferd vor das Auto­mobil ge­spannt wurde.

(Allgemeine Automobil-Zeitung
Officielle Mittheilungen des Oesterreichischen Automobil-Club, 1900)

5. Februar – Flatulentes

Heute ist angeblich der Hast-du-gepupst?–Tag: so steht’s jedenfalls im Kalender, falls jemand nicht glauben will.

Kennen Sie den Bauernschwank:
    Sitzen paar Bauern in der Stube am Tisch, da lässt sich ein Darmwind vernehmen.
    “Hat wer einen fahren lassen?“ fragt einer.
    Sagt ein anderer: “Das war wohl der Hund unterm Tisch.“
    Schaut der dritte unter den Tisch und sagt: “Der Hund ist nicht da. Der ist draußen.“
    Sagt der vierte: “Der wird schon noch reinkommen.“

4. Februar – Pech für Polansky

Heute ist angeblich der Danke-einem-Briefträger-Tag, falls man dem Kalender glauben will.

Vor Jahrzehnten schrieb ich gelegentlich Texte für eine Münchner Presseagentur, “Wahre Ge­schich­ten“, “Der wahre Kriminalfall“, “Tatsachen-Bericht der Woche“ undsoweiter, die er­schie­nen in diversen Illustrierten wie Quick, Praline, Neue Revue & dergleichen und hatten allesamt gemeinsam, dass sie natürlich völlig frei erfunden waren. Die Texte wurden von den Redaktionen weitgehend unredigiert übernommen, die Namen der Protagonisten jedoch grund­sätzlich verändert. Also nahm man einen x-beliebigen Namen, Sepp Maier oder Hans Moser oder den des Nachbarn, und den ersetzten die zuverlässig durch irgendwelche Harry Frank oder Frank Harris oder Frank Steffen oder Stefan Frank und für die Ganoven Ede Kowalski oder Kalle Kaminski oder ähn­li­ches. Das machten die prinzipiell.
Einmal schrieb ich einen Text über einen kriminellen Briefträger, und weil ein Freund von mir damals Briefträger war und Horst Polansky hieß, verwendete ich seinen Namen. Erstens, weil Alliterationen (“Pech für Polansky“) im Titel immer gut ankommen, und zweitens weil ich davon ausgehen konnte, dass der Name von der Redaktion eh ausgetauscht würde (etwa “Kein Glück für Kowalski“ oder sonstwas).
Wurde er aber nicht. Dieses einemal nicht. Vielleicht meinten sie, besserer Phantasie­name als “Horst Polansky“ für einen kriminellen Briefträger ließe sich nimmer erfinden, und ließen ihn unverändert so stehen.
Nun lag diese Sorte Illustrierte damals zufällig als Lesezirkel im Pausenraum der Postbediensteten auf, so sprach sich die Geschichte von Polanskys krimineller Tat unter seinen Kollegen herum. Zumal es, jedenfalls in Österreich, nur einen Menschen dieses Namens gab – meinen Freund den echten Briefträger. Als er eines Morgens zum Dienst kam, waren seine Kollegen ernsthaft erschüttert: “Horst ?! Wir haben gelesen, dass du verhaftet bist! Bist du auf Bewährung entlassen?“ Wahre Geschichte, ausnahmsweise nicht erfunden.
Als er über die Sache erzählte, sagte mein Freund Horst: “Unglaublich. Ein Kollege von mir hat eine Linke gedreht und steht in der Zeitung. Der Arsch heißt genauso wie ich.“
Hab ihm nicht gesagt, wer die Geschichte in der Zeitung geschrieben hat.

Turbolentes

Dass blödsinnige Metaphern in Zeitungsüberschriften vom Aussterben bedroht wären, steht nicht zu befürchten. Etwa der Dauerbrenner:

Den Turbo. Zünden. Ob man mit einem brennenden Turbo schneller vorankommt? Scheint keine besonders zündende Idee zu sein.

(Frankfurter Allgemeine)

Turbozündung ausgefallen?

Turbo-Expansion. Ob der Turbo expandiert, wenn man ihn anzündet?

  (News.at)

Einlegen, den Turbo. In Marinade? Kein Wunder, dass der nimmer zündet.
(Vielleicht zündet der besser, wenn sie den in Spiritus einlegen?)

Schneller Schwede verwechselt Turbo mit Tube.

Turbo-Gang: was immer den Bild-Wortschöpfungsspezis bei dem Begriff vorschweben mag, beim Scrabble ließen sich damit wohl keine Punkte schinden.

Exxpressionistisches

Da ist das Desinformations- & Fakenews-Verbreitungsmedium “eXXpress für Selberdenker et­was ganz Großem auf der Spur:

Die Aktivisten der “Fridays for Future” nahmen es mit der deutschen Sprache nicht so ge­nau, erfährt man dort, und statt sechs “Worten“ sind wohl sechs Wörter gemeint, wenn man es mit der deutschen Sprache genau nimmt. Wel­che angeblich vier von den sechs Wör­tern falsch ge­schrie­ben sind, verrät der “eXXpress“ allerdings nicht – das müssen die Sel­ber­den­ker wohl selber herausfinden.

19. Jänner – Etymologisches

Heute ist übrigens der Welt-Quark-Tag, falls jemand interessiert. Welchen Sinn oder Nutzen der haben soll, konnte noch nicht herausgefunden werden.

Topfen ist die österreichische Bezeichnung für Quark, und hat daneben auch die Be­deu­tung: Unsinn, Schmarrn, Quatsch.
(Meine Cousine aus dem Rheinland amüsierte sich mal über diese Bezeichnung: »Topfen! Ihr Ösis habt wirklich komi­sche Wörter.« – Topfen, wahrlich ein “komisches“ Wort .. insonders im Ver­gleich zu »Quark« ; )

Kollege Jules van der Ley führt hier einen hübschen Exkurs über die etymologische Herlei­tung des rheinländischen Ausdrucks »Flötekies« für Quark.
Die Etymologie des Begriffes »Quark« steht indessen im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm beschrieben:

QUARK, quarg, m., aus niederd. mit qu für tw aus spätmittelhochd. twarc (zwarc), wahr­scheinlich aus dem slavischen entlehnt: poln. tvarog, böhm. tvaroh: Quarkkäse. *

Der Ausdruck Quark ist im Österreichischen ungebräuchlich, aus der nämlichen slawischen Wurzel leitet sich aber über tschech. tvarůžek (von tvaroh) der gute österreichische Quargel (ähnlich wie Harzer Käse) her, und hat ebenfalls die Nebenbedeutung: Unsinn, Schmarrn, Quatsch (auch als Verbum: quargeln, österr. = schwafeln, Unsinn daherreden.)

Bleichhäutige Menschen nennt man in Österreich »Topfenneger« (Quark­far­bi­ge) – darf man poli­tisch korrekterweise aber nimmer sagen.

13. Jänner – Folkloristisches: Sankt-Knuts-Tag

In Schweden, Norwegen und Finnland dauert die Weihnachtszeit zwanzig Tage und endet erst am 13. Jänner, dem Sankt-Knuts-Tag. An diesem Tag werden traditionell die Weihnachtsbäume entsorgt, indem sie kur­zer­hand aus dem Fenster hinausgeworfen werden.
Zum Opfer dieser Tradition wurde einst der große französische Denker René Descartes:
Die Weihnachtsferien zum Jahreswechsel 1649/50 verbrachte Monsieur Descartes auf Ein­la­­­dung Königin Christinas von Schweden, seiner langjährigen Brieffreundin, in Stockholm, wo­­selbst er jeden Morgen um Schlag sechs Uhr früh am königlichen Früh­stückstisch anzu­­treten hatte. Welch barbarische Sitte, zu nachtschlafener Zeit zu frühstücken, parbleu!, be­­fand Des­car­tes, diese Schweden müssen wahrhaft einen an der våffla haben. Nun weiß man aber, dass in Schweden noch andere extra­va­gante Brauchtümer grassieren, etwa morgens zu Sankt Knut die ab­ge­fei­er­ten Weih­nachts­bäume directement aus dem Fenster zu expedie­­ren, all­fäl­li­gen Pas­san­ten auf die Köpfe. Und akkurat ein sol­cher landete en passant auf Mon­­­sieurs Den­ker­haupt, als er am Sankt-Knuts-Tag Anno 1650 früh­mor­gens grimmigen Ge­mü­tes durch den skandinavischen Winter stiefelte, zum Pflicht­déjeuner mit Ihro bett­flüchtiger Ma­­jestät. Von den Folgen erholte er sich nimmer, knapp einen Monat später ver­starb Des­car­tes in Stock­holm an den Aus­wir­kun­gen skan­di­na­vi­scher Weih­nachts­folklore.

Empörendes: Innenpolitisch Motiviertes

Von 1995 bis 1998 blockierte Deutschland unter Innenminister Kanther die Auf­nahme Öster­reichs in den Schengenraum mit der Begründung, diese würde einen unaufhalt­samen Zu­strom von Asylbewerbern zur Folge haben, da Österreich nicht imstande sei seine Grenzen zu Osteuropa und dem Balkanraum ausreichend zu kontrollieren. Bayerns Innen­minister Beckstein wollte den Beitritt Österreichs gar bis zum Jahr 2000 verhindern, weil die bayeri­schen Grenzpolizisten an der österreichischen Grenze dann nichts mehr zu tun hätten und darob der Melancholie anheimfielen.
Nun blockierte Österreich unter Innenminister Karner den Beitritt Bulgariens und Rumäni­ens in den grenzkontrollfreien Schengenraum mit der nämlichen Begründung, die Südost­grenze der EU sei nicht hinreichend gegen irreguläre Migrationsströme gesichert.

Seiner Empörung darüber Ausdruck verlieh der deutsche EU-Parlamentsabgeordnete Oetjen und erstellte die Diagnose:
»Österreichs Haltung ist schäbig und hat ausschließlich innenpolitische Motive.«

Innenpolitische Motive! Wie hat der Mann das bloß herausgefunden, und was findet der als nächstes heraus – dass der Papst katholisch ist? Was für Motive sollte Österreichs Veto gegen eine Schengenraum-Erweiterung denn sonst haben, wenn nicht in­nen­po­li­ti­sche – etwa außerirdische?
Jene (»schäbige«) Haltung Österreichs  der regierenden In­nen­po­li­tiker Österreichs*) be­grün­­det sich halt in der Befürchtung, die durch ungezügelte Migration hervorgerufenen in­nen­po­li­ti­schen Probleme würden sich ohne ihr Schengen-Veto noch weiter verschärfen – eine Prob­­le­­ma­tik, welche übrigens bei weitem nicht überall in allen Schengenstaaten vergleichbar dra­ma­tisch zu Buche schlägt, falls es jemand interessiert:

*) (Knapp die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ist überdies gegen das Veto.)

Amtslateinisches

Erneuerte Verordnung des Nürnberger Rates vom 20. Dezember 1787 mit Verweis auf die erstmalige Verordnung vom 27. Dezember 1758, über das Verbot von Böl­ler­lärm und Feuer­werk zur Neu­jahrszeit sowie danach:

Demnach vorig verwichene Jahr hero, wider besseres Versehen und Vertrauen, einige ungehorsame, unter hiesiger Stadt, Burgern und Inwohnern, um die heil. Neu-Jahrs-Zeit, sich freventlich unterstanden, mit beschwerlich- und gefährlichen Schießen und Plat­­­­schen, die wolgemeinte Oberherrliche ernstliche Verbothe und Verruffungen zu über­­­­schreiten, ohngeachtet nicht allein gewiese Strafen auf die Verbrechere gesetzet, son­­­­dern auch theils dererselben damit würklich und exemplarisch beleget worden.
    Als hat Ein Hochlöblicher Rath dieser Stadt, Unsere Hochgebietende Herren, für hoch-nothwendig befunden, solche Verboth, wodurch anders nichts, als gute Burgerliche Dis­­ciplin, ingleichen die Verhütung Feuers- und anderer Gefahr, so daraus verursachet wer­­den können, neben dem schuldigen Respect und Gehorsam gegen die Obrigkeit gesuchet wird, bey dieser instehenden Neu-Jahrs-Zeit anhero zu wiederholen. Gebieten derowe­­gen und befehlen hiemit nochmalen ernstlich, allen Ihren Burgern und Inwohnern die­­ser Stadt, als auch zu Wöhrd und Gostenhof, nicht weniger in denen Gärten an der Stadt, bemeldtes Schießens, Platschens, unnöthigen Raquet- Schwärmer- und Feuerwerfens, auch andern dergleichen Unfugs, sowol in bevorstehender heil. Neu-Jahrs-Zeit, als fol­­genden und andern Tagen, sich in der Stadt und denen Gärten, gänzlich zu enthalten, bey einer nahmhaften Geld-Poen, auch empfindlicher Leibes-Strafe, die, nach Befindung der Umstände, an denen Verbrechern, auf welche, nebst denen Knechten, auch Patrouil­len ausgeschickt werden sollen, würklich vollzogen werden, und denen andern zum Ab­­scheu und Exempel dienen sollen. Wie man sich dann auch im Ablaugnungs-Fall an die Hauß-Patronen wegen ihrer Zinnßleuthe, und an die Hauß-Väter wegen ihrer Kinder und Gesinde deshalb halten wird. Wornach sich ein jeder zu verhalten, und vor Strafe und Schaden zu hüten wissen wird.

Soll heißen:

    »Böllerlärm und Feuerwerfen ist für jedermann ganzjährig bei Strafe verboten.
    Eltern haften für ihre Kinder.«