Autor: nömix
Was Otto Habsburg über Putin sagte, vor beinahe 20 Jahren:
Exhibitionistisches
»Ein Exhibitionist lief [..] mit heruntergelassener Hose hinter einer Frau (25) her.« |
Muss man sich mal bildlich vorstellen …
Exemplarisches
Falls Ihnen der Name Roman Polanski vorher nichts sagte: Ach, DER Polanski ist das. Der mit »Der Pianist«. Ja, dann ist natürlich klar, wer gemeint ist.


Vor allem. In den sechs Jahrzehnten davor fristete er seinen Unterhalt vor allem als wenig bekanntes Pinup-Model.
Vom Beatles-Mitgründer nämlich. Nicht, dass Sie den etwa mit einem anderen John Lennon verwechseln.
Der bekannte Komponist. Falls Ihnen der Name vorher nichts sagte.
Aufgeschnapptes
Aus der Reihe: “Unmutsbekundungen im Straßenverkehr“
(»Reibmdeita« = mdal.: »Kurvendeuter«)
Gestern in Wien gehört wie ein Fußgänger älteren Jahrganges, als er die Straße überqueren will, einen Autolenker maßregelt weil der beim Einbiegen zu blinken verabsäumt:
- »Is da dei Reibmdeita eigaunga oda wos?!«
Abb.: Bis zum Baujahr 1960 waren auch VW-Käfer mit seitlich ausklappbarem Winker in der B-Säule als Fahrtrichtungsanzeiger anstelle Blinkleuchten ausgestattet.
(»Reibmdeita« = mdal.: »Kurvendeuter«)
8. März
Heute ist übrigens der internationale Tag der ausgefallenen Namen. Nicht dass es wiederum Beschwerden hagelt, ich hätt’s gewusst aber niemand verraten.
Haben Sie gewusst dass dreimal mehr Menschen »Frühstück« heißen als »Brotzeit«,
aber kein einziger »Mittagessen«.
aber kein einziger »Mittagessen«.
Annonciertes (VI) – Der perfekte Start in den Tag ..
6. März
Heute ist übrigens der Tag des Zahnarztes, falls man dem Kalender glauben will.
- »Der Zahnarzt ist ein armer Hund,
er lebt ja von der Hand im Mund.«
(Bayerisches Sprichwort)
Nomen est omen:
Haben Sie gewusst, dass der Zahnarzt auf österreichisch Pappenschlosser heißt.
[Pappen, mdal. = Mundwerk]
Sanitärräumliches
Alliteratives: “Schatten über den Schauen“

Und Russland marschierte nicht etwa »nach zwei Jahren Pandemie« von einem Tag auf den anderen in die Ukraine ein, sondern bereits 2014. Vor acht Jahren.
(Daten- und faktenbasierte Betrachtungen über den Ausbruch von Pandemie und Ukraine-Krieg erwarte man sich nicht zwingend von der “Lifestyle, Mode & Kosmetik“-Redaktion.)
»Nach Corona fürchtet sich die Industrie nun vor den Einbußen, die den Sanktionen gegen Russland folgen werden.« |
»Und so ließ sich die Branche all den Newstickern aus der Ukraine zum Trotz ablenken.« |
»Zum Schluss betrat der Designer in einem Raumanzug das Set. So mancher Gast beneidete ihn drum.« |
Überlebenstipps für “Bunte“-Leser
Nachdem letzthin der “Focus“ seinen Lesern bereits nutzreiche Verhaltensmaßregeln bei einem Tornado in Sicht darlegte, setzt die “Bunte“ noch eins drauf und verrät dir nunmehr:
»Bei einem nuklearen Angriff oder einem Atomkrieg würden Tausende sterben,« erfährst du da, »aber es gibt Möglichkeiten, einen Atomangriff unbeschadet zu überleben – du musst sie nur kennen.« Unbeschadet. Schau mer halt, welche Möglichkeiten die “Bunte“ dir zur Kenntnis bringt:

Die “Bunte“ verrät:
- »Auf gar keinen Fall darf man direkt in die Explosion sehen, da der Explosionsblitz so
energiereich ist, dass die Netzhaut verbrennen kann und Erblindungsgefahr besteht.«
- »Vor allem von Glasscheiben solltest du dich unbedingt fernhalten! Diese splittern bei der Explosion einer Atomwaffe und verwandeln sich in tödliche Glasscherben, die durch die Luft pfeifen.«
- »Erfolgt der Atomangriff, während man sich im Freien befindet, soll man sich so gut wie möglich schützen und flach auf den Boden legen.«
- »Hat man die nukleare Detonation, die Druckwelle und die Feuersbrunst nach der Explosion überlebt, ist die unmittelbare Gefahr für Leib und Leben noch nicht vorüber.«
- »Um ein sicheres Versteck zu finden, solltest du beobachten, in welche Richtung der Wind den Atompilz weht. Weht ihn der Wind von dir weg, hast du Glück im Unglück:«
- »Die beste Fluchtrichtung ist deswegen vom Pilz weg.«
- »Das passende Versteck finden: Hast du ein sicheres Plätzchen gefunden, musst du dich darauf einrichten, einige Tage darin zu verbringen.«
- »Stöcke, Steine oder Metallschrott kannst du zur Selbstverteidigung nutzen: Andere Überlebende könnten dir dein Versteck neiden oder versuchen, deine Vorräte zu plündern.«
- »Konserven, verpackte Nahrungsmittel, Getränke aus Flaschen oder Dosen sind nicht unmittelbar mit der Radioaktivität in Kontakt. Am besten ist, du sammelst auf dem Weg in dein Versteck alles, was du finden kannst!«
- Nach einem Atomschlag beginnt das Leben auf dem Stand der Steinzeit neu. Mit einem stabilen Messer, einer kleinen Säge, vielleicht ein paar Nägeln und Draht kann man zumindest einige Dinge fürs eigene Überleben basteln.
(Man darf gespannt sein, für welche diversen Katastrophenszenarien die ihre Überlebenstipps als nächstes zur Darbietung bringen, Asteroideneinschlag vielleicht oder sonstwas.)
Eventuelles
Russland bombardiert die Ukraine.
Olaf Scholz evaluiert derweil eventuelle Sanktionen gegen Russland:
Olaf Scholz evaluiert derweil eventuelle Sanktionen gegen Russland:
»Es ist nötig, bestimmte Strafmaßnahmen für den Fall zurückzuhalten, dass die Lage noch weiter eskaliert.« |
Für den Fall. Dass die Lage noch weiter eskaliert, eventuell. Derweil Russland die Ukraine bombardiert.
»Man muss sich alles andere aufbehalten für eine Situation, wo das notwendig ist, auch noch andere Dinge zu tun.« |
Andere Dinge. Was für eine Situation er meint, sagt Scholz nicht. “Die Lage“ mit der Bombardierung der Ukraine meint er wohl nicht, die müsste zuvor ja erst noch eventuell eskalieren, bevor die zu “einer Situation“ wird.
»Natürlich ist klar, dass wir jetzt in dieser Zeit über die schwierige Situation zu sprechen haben.« |
Natürlich, ist klar. Eine Aussage, so bedeutungsschwer wie ein Furz im Kukuruz.
Kolumnistisches: Mythisches
»Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte liest, es müsse sich
dabei doch auch was denken lassen.« (Johann Wolfgang von Goethe)
dabei doch auch was denken lassen.« (Johann Wolfgang von Goethe)
Dass die Kolumnistik insonders in der “taz“ mitunter herausragende Blüten befremdlicher Besinnungsaufsatz-Prosa zu treiben pflegt, ist nichts neues. Vollends unergründlich ist indessen, was der “Unisex“-Kolumnist der Leserschaft in diesem Text darzulegen im Sinne führt:
»Nach 16 Jahren Merkel wäre „Kanzler“ aus seinem Wortschatz verschunden«, steht da (und soll natürlich »verschwunden« heißen, aber: geschenkt) – das erklärt er so:
- »Nun liegt es zweifellos am ewigen Währen der Kanzlerin, dass Kanzler aus meinem Wortschatz verschwunden ist.«
- »Ich bin zwar nicht sechzehn und habe schon Kanzler erlebt. Aber Kanzler Schröder ist mittlerweile heillos überschrieben von Altkanzler Schröder (besser noch: Fossilkanzler Schröder). Vor Kanzler Kurz indes haben sich diverse Spitznamen geschoben. Helmut Kohl wiederum war mein erster Kanzler und deswegen hat mein Hirn nur Bundeskanzlerkohl abgespeichert.«
- »Womöglich geht es Ihnen anders, wenn Sie mehr Kanzler erlebt haben. Aber meine Sprachverarbeitung weigert sich noch zu akzeptieren, dass so ein dahergelaufener Olaf das Kanzlerinnenamt so einfach ausfüllen können soll. Höchstens zur Vertretung.«
Meine Sprachverarbeitung weigert sich einen Sinn darin zu erblicken, was der Kolumnist hier zum Ausdruck bringen will. Irgendwas mit Ironie, oder wie? Will sich nicht erschließen.
- »Aber meiner Sprachverarbeitung sind Überzeugungen egal.«
- »Das ist, wie Mythen gemacht werden. Assoziieren und vergessen [..]
Der Mythos wird „zweite Natur“, sagt Roland Barthes und ekelt sich davor. Aber Mythen sind keine Ausnahme, sondern formen, was wir wissen.«
- »Wie viele Kanzler, bis Kanzler mir wieder normal erscheint? Vielleicht bloß der eine. Vielleicht bin ich schon in zwei bis drei Wochen wieder eingenormt.«
- »Aber nun hab ich Angst, den Teil von mir zu verlieren, für den ein Kanzlerinnenamt mal das Normalste der Welt war.«
Statistisches

Breaking News
Landesbeauftragter startet Initiative

» “Vielfältige Lebensweisen gehören heute selbstverständlich auch zur Weinwelt, sind aber aktuell noch wenig sichtbar. Mit der neuen Initiative ‘QueerWein Rheinland-Pfalz’ möchte ich diese Vielfalt in Rheinland-Pfalz sichtbarer machen. Ich lade alle lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen und nichtbinären Winzerinnen und Winzer aus Rheinland-Pfalz ein, mir gute Weine vorzuschlagen. [..] Wein ist ein guter Botschafter für Rheinland-Pfalz, die Weingüter und die Vielfalt“, erläuterte David Profit, Staatssekretär und Landesbeauftragter für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität, die Zielsetzung seiner Initiative.«
“Wein ist ein guter Botschafter für [..] die Weingüter“, erläuterte Herr Profit “die Zielsetzung seiner Initiative“, und weil sich das vom Bier logischerweise nicht behaupten lässt, sind alle lesbischen, schwulen usw. Bierbrauerinnen und Bierbrauer in Rheinland-Pfalz leider nicht eingeladen, ihm gute Biere vorzuschlagen – obwohl das denen womöglich als diskriminierend erscheinen mag. Indessen gehören vielfältige Lebensweisen heute selbstverständlich auch zur Bierwelt: vielleicht startet ja ein Gleichgeschlechtliche-Lebensweisen-Landesbeauftragter in Bayern mal eine vergleichbare Initiative ‘QueerBier’, wer weiß.Über die gesellschaftspolitische Relevanz einer Initiative zur Sichtbarmachung der sexuellen Orientierungen sowie geschlechtlichen Selbstverständnisse rheinland-pfälzischer Winzerinnen und Winzer liegen derzeit noch keine gesicherten Erkenntnisse vor.
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(aufgelesen auf tuxproject.de)
Glück im Unglück der Woche
»Verzage auch im größten Unglück nicht; vielleicht ist das Unglück die Quelle eines Glücks.«
(Menandros, griech. Dichter um 300 v. Chr.*)
*) (Was auch immer der Dichterspruch bedeuten soll.)
Informatives: Die genauen Zahlen
Die österreichische Verschenk-Volksinformationspostille “Heute“ informiert:

Mehrere. Über die genauen Zahlen, die “Heute“ hat, erfährt man im weiteren:


Unter anderem.
Bildmontage der Woche
(Wen lassen die bei “ZackZack“ die Symbolbild-Montagen anfertigen, einen Elfjährigen?)
10. Februar – Alliteratives: Lyrik vs. Logik
»Wenn ich gegen eins was habe, sind’s Fehler, nur dem Reim zulabe!«
(Winfried Kraft) (vermutlich Pseudonym v. Robert Gernhardt)
Heute vor 124 Jahren wurde Bertolt Brecht (1898-1956) geboren, und zwar in Augsburg. (Die rote Socke, tatsächlich war der ein waschechter Schwabe, was sagt man dazu. Brecht selber mochte seine Geburtsstadt allerdings nicht, er sagte: »Das beste an Augsburg ist der Zug nach München.« Er blieb nicht lang in Augsburg, wie man weiß.)(Winfried Kraft) (vermutlich Pseudonym v. Robert Gernhardt)
In dem Lied »Der Tod im Wald« lässt Brecht den grimmigen Poeten Baal alliterieren:
- »Und ein Mann | starb im Wald, | wo Sturm und Strom ihn umbrausten ..«
(Anm.: »Selber schuld, | wär’ er halt | bei so ’n Sauwetter nicht draußten ..«
ließe sich dazu extemporieren ; )
Gegen Stabreime gibts im Prinzip nichts einzuwenden, es sei denn, Lyrik dräut Logik dreist zu verdrängen. Dichterkollege KrassNick lässt nun einen fiktiven Leser beim Autor der betreffenden Zeile, Herrn Brecht also, um nähere Erläuterung nachsuchen, und kleidet dessen Anfrage hinwiederum in gefälligen Versreim – er schreibt:
- Hier ätzt der Leser: »Sie, Herr Brecht,
als Stabreim klingt der ja nicht schlecht,
Ihr Vers vom Sturm und Strom im Wald.
Nur fragt an dieser Stelle halt
der Leser sich: Wo, bitte sehr,
kommt denn im Wald der Strom daher?«
Herr Brecht, der denkt nicht lange nach
und antwortet dem Leser: »Ach,
der Strom? Der kommt auf alle Fälle
aus Batterien von Duracelle!«
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© mit freundl. Genehmigung M. Krassnig
Auch in seinem Gedicht »Die Vögel warten im Winter vor dem Fenster« lässt Brecht die Logik vermissen, indem er “vorn“ auf “Korn“ reimt und, was er in einer Lyrikkritik übrigens selber monierte, »damit seinen Wirklichkeitsbezug negiert«:
- »Ich bin die Amsel.
Kinder, ich bin am Ende.
Und ich war es, die den ganzen Sommer lang
Früh im Dämmergrau in Nachbars Garten sang.
Bitte um eine kleine Spende.
Amsel, komm nach vorn.
Amsel, hier ist dein Korn.«
Darüber ließe sich wiederum extemporieren:
- Was soll ich, fragt die Amsel nun,

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(Es fragt der Leser hier zu Recht:
Meinten Sie wirklich “Korn“, Herr Brecht?
Weil Amseln, wie man weiß, indessen
nicht Körner, sondern Würmer fressen.)
Gendering: Automatisiertes


Macht aber nix, dafür wird anderswo wiederum eh über Genüge gegendert, dass es eine Art ist. Das passiert wenn man Texte blindlings vom Autokorrekturprogramm übernimmt, welches Wörtern, die auf “-innen“ enden, automatisch ein Gendersternchen verpasst:

»Sehr geehrte Fahrgäste, ..
.. die fahrplanmäßige Weiterfahrt kann derzeit nicht fortgesetzt werden.«
Mein Bruder ist Lokführer auf der Mariazellerbahn. Der Ausblick bot sich ihm heute vormittags, als er an seinem Arbeitsplatz saß:
(Das Foto machte er aus seinem Führerstand, nachdem er den Zug nach erfolgreicher Notbremsung einige Meter zurückgesetzt hatte. Man sieht die Stelle auf den Schienen, wo die Lok zum stehen kam.)
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▶️ Abb.: Mariazellerbahn im Mostviertel: im Hintergrund der Ötscher, mit 1.893 m der zweithöchste Berg in Niederösterreich und nördlichster Hochgipfel der Alpen.
Exxpressionistisches: Fake News
»Nirgendwo steht, dass Journalismus und Journalisten das Tor zur Wahrheit, die
Pforte zu den Fakten bewachen sollen.« (Ex-“Bild“-Chefredakteur J. Reichelt*)
Pforte zu den Fakten bewachen sollen.« (Ex-“Bild“-Chefredakteur J. Reichelt*)
Da unterstellt einer, laut Selbstdarstellung “Bild“-Redakteur sowie Schlauberger, auf Twitter dem ZDF arglistige Bildmanipulation – was daraufhin von anderen Usern und auch vom ZDF selbst als Unsinn erklärt wird, da es sich ganz offensichtlich bloß um einen unbeabsichtigten Grafikfehler handelt.
Was einen vormaligen Chef vom Dienst des “Wochenblick“ (informelles FPÖ-Zentralorgan & Desinformationsprojekt am rechten Rand zur Verbreitung von Verschwörungstheorien und Angstmache) und nunmehrigen Redakteur des “eXXpress“ (informelles ÖVP-Zentralorgan & Medium zur objektiven, wahrheitsgetreuen und kritischen Information der Öffentlichkeit) indessen nicht davon abhält, den längst widerlegten Unsinns-Tweet über angebliche Bildfälschung wider besseres Wissen zu einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkverschwörungs-Luftnummer aufzublasen:
Wider besseres Wissen deswegen, weil nämlich Leserkommentare, welche auf die Widerlegung der Fälschungsbehauptung hinweisen, unverzüglich wieder gelöscht werden und von der Bildfläche verschwinden. Im Unterschied zu dem Fake News-Artikel über eine gar nicht stattgefundene ZDF-Bildfälschungsaffäre, der steht noch immer da.

Spitzfindiges: Glazialogisches & Geopolitisches
Das Online-Boulevardmedium “eXXpress für Selberdenker“ gibt bekannt:
Was auch immer man unter einem Gletscher »vor der Küste« wohl verstehen will – besagter Thwaites-Gletscher befindet sich jedenfalls in der Westantarktis und ist ein Gletscher, aber kein Eisberg. Jedenfalls soweit sich das für Selberdenker beurteilen lässt.
Dass Südgeorgien, wo sich der Nordenskjöld-Gletscher befindet, eine norwegische Insel wäre, wurde bislang noch nicht bekannt. Sondern ist ein britisches Überseegebiet in der Antarktis, auf welches Argentinien Anspruch erhebt. Indessen befindet sich ein gleichnamiger Gletscher auf der norwegischen Insel Spitzbergen, aber die liegt wiederum in der Arktis.
Dass die Antarktis mit der Arktis verwechselt wird, kommt bekanntlich öfters vor.
Was auch immer man unter einem Gletscher »vor der Küste« wohl verstehen will – besagter Thwaites-Gletscher befindet sich jedenfalls in der Westantarktis und ist ein Gletscher, aber kein Eisberg. Jedenfalls soweit sich das für Selberdenker beurteilen lässt.
Diverser Unsinn kommt freilich mitunter auch in Online-Qualitätsmedien vor, z.B.:

Genug der Spitzfindigkeiten, für heute.
Spektakuläres
Trostloses: Der große Stolz der Gemeinde
Wenn es einen Preis gäbe für das trostloseste Foto des trostlosesten frisch gestalteten Hauptplatzes zwischen Pielachtal und Nebraska, dann wäre das oben dargestellte ein aussichtsreicher Kandidat dafür.
Zeremonielles: Toilette eingeweiht
(Was hat man sich unter “Einweihung“ einer Toilette eigentlich vorzustellen: einen Weihrauch schwenkenden / Weihwasser sprenkelnden geistlichen Würdenträger, der dem Örtchen die Weihe erteilt? Oder was anderes? – Aber was?)
Redigiertes: Unangefochtenes
Im österreichischen Online-Medium “eXXpress für Selberdenker“ stand in einem Artikel unter dem Titel »Kostspielige Kurven: Die teuersten Mautstraßen Europas« zu lesen:
Eines hinterher: Beim Eurotunnel handelt es sich nicht nur um keine Mautstraße im klassischen Sinne, sondern um überhaupt keine Straße. Unangefochten. Sondern um einen Eisenbahntunnel unter dem Ärmelkanal, in welchem u. a. auch Autozüge verkehren.
Es käme ja auch niemand auf den Einfall, eine Autofähre über den Ärmelkanal ebenfalls als »Mautstraße« zu bezeichnen. Weder in klassischem noch sonst einem Sinne.
Um als Selberdenker darauf hinzuweisen, dass das Unsinn ist, schrieb ich darunter einen Kommentar: Der Eurotunnel ist keine Mautstraße. Die Reaktion erfolgte prompt, sozusagen “exxpress“, binnen Minuten erhielt der Artikel (warum auch immer) einen neuen Titel »Ranking der allerteuersten Mautstraßen: Österreich auf Spitzenplatz«, und der Text wurde redigiert – nun steht dort zu lesen:

Es käme ja auch niemand auf den Einfall, eine Autofähre über den Ärmelkanal ebenfalls als »Mautstraße« zu bezeichnen. Weder in klassischem noch sonst einem Sinne.
27. Jänner
Heute verstarb Professor Karl Spiehs (†91), der legendäre österreichische Filmproduzent.
Die Liste seiner Filmproduktionen ist schier endlos und großteils Klamauk, bemerkenswert sind indessen die zahllosen bizarren Filmtitel, die meistens von Karl Spiehs selbst stammen. Regisseur Otto Retzer sagte einmal, man könne das Publikum einen ganzen Leseabend lang unterhalten indem man lediglich sämtliche Spiehs-Filmtitel der Reihe nach vorliest.
(Aus der Reihe “Filmtitel, bei denen man bedauert, dass sie einem nicht selber eingefallen sind“: »Ein Kaktus ist kein Lutschbonbon«*)
Die Liste seiner Filmproduktionen ist schier endlos und großteils Klamauk, bemerkenswert sind indessen die zahllosen bizarren Filmtitel, die meistens von Karl Spiehs selbst stammen. Regisseur Otto Retzer sagte einmal, man könne das Publikum einen ganzen Leseabend lang unterhalten indem man lediglich sämtliche Spiehs-Filmtitel der Reihe nach vorliest.
(Aus der Reihe “Filmtitel, bei denen man bedauert, dass sie einem nicht selber eingefallen sind“: »Ein Kaktus ist kein Lutschbonbon«*)
Semantisches: Eingeräumtes
- Die Antwort scheint “eindeutig zu sein“:
- Nur in der “WELT“ widerspricht einer:

- Sondern?
- (Man erkenne den Unterschied zwischen »gelogen« und »die Unwahrheit gesagt«.)
Genug der semantischen Spitzfindigkeiten – jetzt zum eigentlichen Thema, nämlich:
Der Papst hat also gelogen und nun muss er’s zugeben, und allenthalben liest man darüber in den Meldungen die Formulierung:
Räumt ein? Hier stellt sich die Frage, wohin er seine Falschaussage denn einräumt: in eine Schublade etwa oder einen Schrank? Ins Nachtkastl, oder in seinen Tabernakel?
Man erkenne den semantischen Unterschied zwischen »gibt Lüge zu« und »räumt Falschaussage ein«.
Nachgelesenes
Redaktor Hubert Mooser polemisierte in der rechtspopulistischen Schweizer “Weltwoche“:
Drei Wochen vorher hätte er allerdings z.B. aus dem “Standard“ erfahren können:
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*) (Überdies ist die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung jünger als 17 Jahre, in dieser Altersgruppe führt eine Covid-Infektion a priori vergleichsweise seltener zum Tod.)
(Mutmaßlich stecken sich in Afrika auch weniger Leute bei der Après-Ski-Saufgaudi an oder auf Querdenker-Demos.)

»Die naheliegendste Erklärung ist, dass in Afrika nur ein geringer Teil der Infektionen überhaupt gemeldet wird. Nach Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird hier nur eine von sieben Ansteckungen tatsächlich den Behörden bekannt, auch die Zahl der Opfer soll in Wahrheit wesentlich höher liegen. In Südafrika weisen die über dem historischen Durchschnitt liegenden „Zusatztoten“ darauf hin, dass dreimal mehr Menschen an dem Virus sterben, als der Statistik zu entnehmen ist. Dermaßen korrigiert, liegen die afrikanischen Zahlen bereits über dem globalen Mittel.« *)
Die naheliegendste Erklärung auf die Frage des Weltwoche-Redaktors wäre dann halt, dass man in Afrika die Leichen eben nicht zu Bergen zu stapeln, sondern zu beerdigen pflegt wie anderswo auch.────────────────────────
*) (Überdies ist die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung jünger als 17 Jahre, in dieser Altersgruppe führt eine Covid-Infektion a priori vergleichsweise seltener zum Tod.)
(Mutmaßlich stecken sich in Afrika auch weniger Leute bei der Après-Ski-Saufgaudi an oder auf Querdenker-Demos.)
21. Jänner – Tag der Jogginghose

(K. Lagerfeld)
»Wer seine Jogginghose verliert, hat die Kontrolle über seine Jogginghose verloren.«
(K. Lauerfeld)
Aufmacher der Woche: Royal Clickbaiting
Aus der beliebten Reihe »Clickbait Suspense mit den Royals«
(Auflösungen im Spoiler darunter: 3x anklicken)
Schwäne sind mit Vogelgrippe infiziert. |
Jemand hat ein Baby gekriegt. |
Ein Angestellter hat gekündigt, einer wird entlassen. |
Meghan & Harry sitzen auf einer Bank. |
Die Queen spricht mit Prinz George, wenn er sie besucht. |
18. Jänner: Welttag des Schneemanns
Als Datum für den Welttag des Schneemanns wurde der 18. Jänner gewählt, wobei die 8 symbolisch für die Figur des Schneemanns und die 1 für seinen Stock oder Besen steht.
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In 30 Tagen um die Welt, 58. Tag
.. Cortonwood/Yorkshire: Der Schneemann und der Polizeichef
Nachts hatte es geschneit und einige Streikende hatten, um sich sich aufzuwärmen, einen großen Schneemann gebaut und diesem einen erbeuteten Polizeihelm auf den Kopf gesetzt. Der Polizeichef, Chief Superintendent John Nesbit, wollte derlei despektierliche Obrigkeitsverspottung nicht dulden, startete höchstpersönlich einen Streifenwagen Marke Range Rover und fuhr mit Vollgas auf den Schneemann zu, um ihn zu zerstören. Das Resultat war ein gehöriger Crash samt veritablem Blechschaden – nämlich am Streifenwagen: die Bergleute hatten den Schneemann rund um einen massiven Betonpoller errichtet.
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(Die Episode findet auch Erwähnung in: B. Eckstein, “The History of the Snowman“/2007; sowie in dem Song: K. Tomlinson, “The Super and the Snowman“. Überdies scheint sie auch in Form einer Wandersage unterwegs zu sein: hier eine Variante mit Kindern statt Bergleuten.)
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In 30 Tagen um die Welt, 58. Tag

Am 6. März 1984 begann in Cortonwood in Yorkshire der einjährige britische Bergarbeiterstreik, der Miners’ oder Coal Strike von 1984/1985, in dessen Verlauf es wiederholt zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei kam.
Bruce Wilson, einer der streikenden Bergmänner, notierte in seinen 2004 veröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen eine Episode aus dem bitterkalten Februar 1985:
Nachts hatte es geschneit und einige Streikende hatten, um sich sich aufzuwärmen, einen großen Schneemann gebaut und diesem einen erbeuteten Polizeihelm auf den Kopf gesetzt. Der Polizeichef, Chief Superintendent John Nesbit, wollte derlei despektierliche Obrigkeitsverspottung nicht dulden, startete höchstpersönlich einen Streifenwagen Marke Range Rover und fuhr mit Vollgas auf den Schneemann zu, um ihn zu zerstören. Das Resultat war ein gehöriger Crash samt veritablem Blechschaden – nämlich am Streifenwagen: die Bergleute hatten den Schneemann rund um einen massiven Betonpoller errichtet.
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(Die Episode findet auch Erwähnung in: B. Eckstein, “The History of the Snowman“/2007; sowie in dem Song: K. Tomlinson, “The Super and the Snowman“. Überdies scheint sie auch in Form einer Wandersage unterwegs zu sein: hier eine Variante mit Kindern statt Bergleuten.)