19. Jänner – Etymologisches

Heute ist übrigens der Welt-Quark-Tag, falls jemand interessiert. Welchen Sinn oder Nutzen der haben soll, konnte noch nicht herausgefunden werden. Haben Sie gewusst, dass Topfenschmarrn ein Pleonasmus ist. Topfen ist die österreichische Bezeichnung für Quark, und hat daneben auch die Be­deu­tung: Unsinn, Schmarrn, Quatsch. (Meine Cousine aus dem Rheinland amüsierte sich mal über diese Bezeichnung: […]

23. April: Georgitag – Volksetymologisches

Der Heilige Georg (der “Drachentöter“) wird auf Heiligenbildern häufig mit einem Rit­ter­­helm dar­gestellt, deswegen heißt er im Volksmund “Schurl (volkstümlich für Georg) mit der Blech­haub’m (Blechmütze)“. Auch die Feuerwehrleute werden “Schurln mit der Blechhaub’m“ genannt – obwohl ja der Hl. Georg gar nicht ihr Schutzpatron ist, sondern der Hl. Florian – weil ihre Helme früher […]

Etymologisches – Aus der Reihe: “Ösitanisch für Außerösische“

neger (Adj.) = mittellos, pleite neger sein = kein Geld haben neger gehn = Pleite machen Siehe auch: Negerant (Subst. m.) = Habenichts; Pleitier: jemand, der neger [gegangen] ist Die Etymologie dieses ostmittelbairischen, vorwiegend wienerischen Adjektivs ist ungeklärt. Peter Wehle (“Sprechen Sie Wienerisch“) bemüht eine Herleitung, welche lediglich auf un­fun­dierter Mutmaßung beruht und kaum überzeugt: »neger: […]

Etymologisches

Aus der Reihe: “Ösitanisch für Außerösische“ Bahöh, der = österreichisch für Krawall, Wirbel, Aufruhr, Radau, Streit; an Botzn Bahöh mochn = viel Aufhebens, Lärm um nichts machen a murds Bahöh = ziemlicher Tumult Herleitung: Bahöl, von jiddisch Bahel, rotwelsch Balhe = Lärm, Verdruß, Streiterei; mittel­he­brä­isch behãlã = Durch­ein­ander, Entsetzen (Vgl. auch: ungarisch balhé = Krawall, Stunk) ─────────────────  [Quelle: H. Stern, Wörterbuch z. […]

Küchenetymologisches: Palatschinken

Kollege Shhhhh schreibt hier über aus dem Lateinischen herstammende Vo­ka­beln, welche als Lehnwörter Eingang in unsere Umgangssprache ge­fun­den haben, aber mittlerweile als genuin muttersprachlich empfunden werden. Letzthin war hieramts über die ösitanischen Gattehosen (v. ung. Gatya = [lange Unter-]Hose) die Rede, einem Lehnwort aus dem Ungarischen wie es im Österreichischen zahlreiche gibt, was in der gemeinsamen Historie […]

Etymologisches

Aus der »Liste der Österreichischen Fachbegriffe und deren etymologische Her­leitung«: Gschlåda, Gschlempa, Gwascht (gleichbed.) = minderwertiges Getränk Gschlåda (auch: Gschleda), n. v. mhd. gesleder = schlammiges Wasser; nhd. geschlädere = Sautrank vgl. schladern, schledern (Verb) = unmanierlich trinken Gschlempa, n. v. nhd. schlempe = Spülicht, Abwaschwasser vgl. schlempern (Verb): v. spätmhd. slemmen, slampen = schlürfen […]

Etymologisches

Aus der »Liste der Bairisch-Österreichischen Fachausdrücke, für die es im Schrift­deutschen kein gleichbedeutendes Synonym gibt«: Baaz (Subst., m.) = pampige, gatschige Masse *) *) Nota bene: im Bedeutungsunterschied zu gleichltd. Baaz (Subst., f.) = Beize, Sur Herleitung: v. mhd. backezen, batzen = klebrig, weich sein Bedeutung: breiartige Substanz mit ggf. schlaziger Konsistenz Beispiele: Äpfebaaz = Apfelmus Eapfebaaz = Erdäpfel[=Kartoffel]-püree Griaßbaaz = […]

Etymologisches

Aus der »Liste der österreichischen Wörter, für die es im Schriftdeutschen kein gleichbedeutendes Synonym gibt«: vawoadagln, (Verb) = verwirrstalten vawoadagld, (Adj.) = verwirrstaltet Bedeutung: verwordageln (Verb, transitiv):  etwas aus der Fasson bringen, verwursteln. verwordagelt (Adj.):  aus der gehörigen Form geraten bzw. gebracht, Konstella­tion un­vor­teil­haft durcheinandergeraten. U.a. kommen auch Texthervorbringungen (schriftlich o. mündlich*) aufgrund un­stimmigen Wortgefüges […]

Etymologisches

Aus der “Liste der österreichischen Verben, für die es im Schriftdeutschen kein gleichbedeutendes Synonym gibt“: kräulen, abgeleitet von altgerm. ‘kravla’ = “kriechen, krabbeln“ Bedeutung: kriechen, schleichen, trödeln, kraxeln u.a.m., nach Kontext. Beispiele: verkräulen, reflexiv: sich verkriechen, aus dem Staub machen auf Leiter, Baum, Dach, Berg u.ä. (auffe) kräu’n: (hinauf) klettern umanaundkräu’n: herumkriechen; umherschleichen, -streunen daherkräu’n: sich mühsam […]

Etymologisches

Aus der »Liste der österreichischen Verben, für die es im Schriftdeutschen kein gleichbedeutendes Synonym gibt«: wacheln, abgeleitet von mhd. ‘wacken’ = sich hin und her bewegen Bedeutung: wedeln, winken, fuchteln, flattern, taumeln u.ä., je nach Kontext.Beispiele:Der Hund wachelt (= wedelt) mit dem Schwanz. Die Fahne wachelt im Wind. umeinandwacheln: mit den Armen herumwinken, -gestikulieren; herumtorkeln. Outwachler: […]