13. April

Heute vor 95 Jahren gelang drei wagemutigen Herren der erste Transatlantikflug in Ost-West-Richtung. Das ursprüngliche Ziel New York wurde wegen Kompassabwei­chun­gen zwar weit verfehlt, bei der Landung auf einem zugefrorenen Tümpel auf einer unbewohnten Insel vor der kanadischen Küste brach das Eis und das Flugzeug kippte kopfüber, wurde zum Glück aber nur leicht beschädigt.


Die drei Ozeanflieger.
Von links nach rechts:  Ehrenfried Günther Freiherr v. Hünefeld, Hermann Köhl und
Major James C. Fitzmaurice, die als erste den Ozean von Ost nach West bezwangen.

Der erste Non-Stop-Flug Europa–Amerika.
……….»Am 12. April um 5 Uhr 38 Minuten früh ist das Junkers-Flugzeug „Bremen“ von Baldonnel in Irland mit Hauptmann Köhl, Freiherrn von Hünefeld und dem Oberbe­fehls­haber der irischen Luftstreitkräfte, Fitzmaurice, zu seinem Ozeanflug gestartet und nach einem fast ununterbrochen währenden Kampf gegen Sturm, Nebel, Regen und Schnee­ge­stö­ber Freitag, den 13. April um 9 Uhr 30 Minuten vormittags Ortszeit (zirka 14 Uhr mit­teleuropäische Zeit) auf Greenly Island bei Neufundland ge­landet. Da über diesen he­ro­i­schen Flug in allen Tageszeitungen ausführlich be­richtet wurde, dürfen wir bei un­se­ren Lesern alles Tatsächliche als bekannt voraussetzen.«
(Allgemeine Automobil- & Flugmaschinen-Zeitung, 1928)

15 Kommentare

  1. Da ich schon am frühesten Morgen im April des Jahres 1928 alle Tageszeitungen ausführlich studiert habe, ist mir selbstverständlich alles Tatsächliche ganz und gar bekannt… ;-)

  2. „Herrlich der letzte Satz: „Da über diesen heroischen Flug in allen Tageszeitungen ausführlich berichtet wurde, dürfen wir bei unseren Lesern alles Tatsächliche als bekannt voraussetzen.“
    Diese vornehme Zurückhaltung ist wohl dem Konkurrenzkampf in den Printmedien zum Opfer gefallen. Heute schreiben sie alle voneinander ab, verschweigen aber wenn möglich die Quelle.

    1. Ich frage mich nur, wieso sie die Meldung dann überhaupt bringen, wenn sie davon ausgehen, dass die Leserschaft sowieso schon bescheidweiß und sie auch keine neuen Details zu vermelden haben. Da musste wohl noch ein Stück Papier gefüllt werden.

  3. fliegerkappe, windschutzbrille, maßanzug mit schlips und fliege …
    ob die drei „heroischen“ flieger wohl in diesem aufzug ihren „ununterbrochen währenden Kampf gegen Sturm, Nebel, Regen und Schneegestöber“ bestritten haben?
    aber es galt ja damals (wie heute???), fotos lügen nicht …

  4. nachdem sich um 8 Uhr 25 Minuten Ortszeit auf der Höhe der Loose-Islands ein Rotorblatt gelöst und die Herren von Hühnefeld und Fitzmaurice jeweils im Gesicht touchiert hatte, was mit dem Verlust einiger Zähne einherging, konnte der Flug dennoch erfolgreich fortgesetzt werden.
    (Hermann Köhl [Mitte] hatte wohlweislich sein Gebiss vorher entfernt).

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