19. Oktober

»Woher kommen wir, wohin gehen wir, und warum liegt ständig was im Weg herum?«
(Jossele Mühlbacher)

Heute ist angeblich der Evaluier-dein-Leben-Tag, falls man dem Kalender glauben will, und angeblich, so erfährt man dort, »soll man den Tag nutzen um in sich zu gehen und zu reflek­tieren, wie das eigene Leben bisher verlief.«

(Über die Sinnhaltigkeit der Floskel »in sich gehen« könnte man auch mal reflektieren: wie soll denn das über­haupt funktionieren, und was soll dabei herauskommen? Der Aztekengott Huitzilo­pochtli hat mal vorgemacht, was dabei herauskommt, indem er in sich ging: der Überlieferung nach kroch der eines Tages in seinen eigenen Hintern hinein und ver­schwand darin, und ward seither nimmer gesehen. Merke: Don’t try this at home!)

12 Kommentare

  1. Wen man da antreffen soll, Onkel Ernstl? Vielleicht den kleinen Mann im Ohr.

    Ich sehe bei dem Aphorismus allerdings eine kleine logische Schwierigkeit: Wenn man nicht in sich geht, kann man drinnen ja sowieso niemanden antreffen – wo ich nicht hingehe kann ich niemanden treffen.

    1. Vielleicht ist das eine Übung im Multitasking. Man soll sich selbst Hase und Igel in Personalunion sein. Geht man als Hase in sich, schaut der Igel hinterm Magen vor und röppt: „Ik bün all hier!“ Wenn man dann versehentlich als Igel in sich geht, ist natürlich noch keiner da…

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