Aufgeschnapptes

Aus der Reihe: “Unmutsbekundungen im Straßenverkehr

Gestern in Wien gehört wie ein Fußgänger älteren Jahrganges, als er die Straße über­que­ren will, einen Autolenker maßregelt weil der beim Einbiegen zu blinken verabsäumt:
    »Is da dei Reibmdeita eigaunga oda wos?!«
[Übers. f. Außerösische: »Funktioniert Ihr Blinker etwa nicht?«]

Abb.: Bis zum Baujahr 1960 waren auch VW-Käfer mit seitlich ausklappbarem Winker in der B-Säule als Fahrtrichtungs­an­zei­ger anstelle Blinkleuchten ausgestattet.
(»Reibmdeita« = mdal.: »Kur­vendeuter«)

9 Kommentare

    1. Nachtrag: wobei man eventuell noch festhalten sollte, daß ‚Reibm‘ nicht etwa ‚Kurve‘ bedeutet, sondern für (meist einspurige Motorfahrzeuge aller Kubaturen, im Wienerischen noch immer) in Verwendung steht.
      Der ‚Reibmdeita‘ kommt vermutlich daher, weil vor der Erfindung des Blinkers an Moppets der ausgestreckte -fallweise wie ein Reibmdeita auch geschwenkte- Arm zum Anzeigen einer beabsichtigten Richtungsänderung (also Ab/Einbiegen, denn mehrere Fahrstreifen in einer Richtung gab es zu dieser Zeit nicht) ‚gesetzt‘ wurde.

      1. REIBE, f. (¹DWb🡽)
        1) Drehung, Wendung; in Baiern die Abweichung eines Weges, einer Gasse [..] von der geraden Richtung, Wendung im Fahren.
        Reiben, die
        Aussprache: [raim] Biegung, Kurve (…etz waar i fast ned um d’Reibn kemma!)
      2. Waunst in da Reibm z’stoak de Schleifn ziagst,
        kaunst haum, dass d’ oag auf d’ Pfeifn fliagst.

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