Heute vor 270 Jahren wurde der englische Naturforscher George Shaw (1751-1813) geboren, er führte die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen an Axolotl sowie Schnabeltier durch.
Als Shaw erstmals ein Exemplar eines Schnabeltiers in Form eines getrockneten Balgs zur Untersuchung und Erstbeschreibung vorgelegt bekam, hielt er diesen für die kuriose Fälschung eines Scherzbolds, welcher ihn aus verschiedenen Teilen eines Bibers und einer Ente zusammengenäht hatte – zu einer Art antipodischem Raurackl, sozusagen.
Kollege KrassNick beschreibt das Schnabeltier recht anschaulich in einem Vierzeiler:
- Das Schnabeltier, das wissen wir,
hat insgesamt der Flossen vier,
davon an jeder Seite zwie:
dies dient, man ahnt’s, der Symmetrie.
Im Einleitungstext zu seinem Film “Dogma“ bezeichnet Autor und Regisseur Kevin Smith das Schnabeltier als »lebenden Beweis dafür, dass Gott Humor haben muss«.
Auch diesen Sachverhalt hat Kollege KrassNick wiederum in erbauliche Reimverse gefasst:

- Als Gott das Schnabeltier erschuf,
da war er grad recht lustig druff
und fragt’ es: Ente oder Biber –
na, wie hätten wir’s denn lieber?
Das Schnabeltier, darob verwirrt,
wusst’ Antwort nicht sogleich zu geben,
so ward’s vom lust’gen Gott kreiert
als Mischkulanz – so ist das Leben.
© mit freundl. Genehmigung M. Krassnig
Wer den Schnabel hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Der Schnabeltier, so mag es scheinen,
wirkt nicht sexy, will man meinen.
Anders sieht, naturgemäß,
die Schnabeltierin das indes.
Die Schnabeltierin, das kann man wohl so sagen,
schaut von vorn aus wie von hinten.
Wie kann der Schnabeltier, will er sie küssen,
das richt’ge End nur finden?
Es brachte mit dem Schnabeltier
bizarres die Natur hervür.
Dem Schnabeltier ist’s einerlei,
es geht davon und legt ein Ei.
Der Schnabel ist dem Schnabeltier
beim Dauerschnattern eine Zier.
Der Biber denkt beim Bäumespalten:
Kann es nicht mal den Schnabel halten.
Auf Wiesen und bei Rinderhütten,
wär’ dies Tier recht wohl gelitten.
Es sieht zwar wie ein Biber aus,
doch lässt’s die Bäume stehen.
Es baut den Damm am Weiher nicht,
lässt ihn nicht übergehen.
So manchem Landmann, der dem Biber
laut fluchend zürnt ob seiner nassen Wies’,
dem wär’ die Riesenente lieber.
Das Schnabeltier im allgemeinen
wirkt recht enterisch, will’s scheinen.
Zu den Kloakentier’n gehört
das Schnabeltier, soviel man hört.
Die Frage liegt nun auf der Hand:
ist’s mit WC-Ente verwandt?
es war in einem Lokal.
Ich sagte mal zum Schnabel:
nun iß doch mit der Gabel.
Drauf sagt das böse Tier:
Na, weißt du! Du kannst mir…!
Jetzt halt ich meinen Schnabel.
Das war von der Parabel
bereits die Hauptmoral.
(Ja, bei der Moral müßt ihr beim Betonen ein klein wenig mogeln. Aber so ist das eben mit Schnäblern! Mit eierlegenden Säugetieren zumal.)