»Erntehelfer gesucht« vernimmt man derzeit allenthalben.
Anfangs der 80er-Jahre fuhren mein Bruder und ich mit unseren Mädchen im Herbst nach Südtirol zur Apfelernte, um als Erntehelfer (Äpfelklauber) zu arbeiten. In zwei Monaten verdiente dort jeder von uns Millionen. Millionen! – Lire halt. So konnte man damals mit acht Wochen Arbeit zum Millionär werden.
Das geht heutzutags nimmer. Früher war mehr Lametta.
Ja, ich erinnere mich gut, das war eine wunderbare, eine großartige Zeit und wir waren jung und stark und unverwundbar.
Blöd war nur, dass im zweiten Jahr während der zwei Monate unserer Pflückertätigkeit die Lira im Vergleich zum Schilling um beinahe 15% an Wert verlor. Was F. und ich zum Anlass nahmen, nach Ablauf des Arbeitsvertrages noch einen kleinen Urlaub in Verona und Venedig anzuhängen. Dort bekamen wir für unseren Lohn einfach mehr als in Österreich. Tja, Scheißinflation.
Das mit dem Millionär klappte ja beim Reisen auch manchmal – ich hatte da immer große Schwierigkeiten, weil ich gar nicht so weit zählen konnte :-) ;-)
Wegen der Nudelknappheit durch Hamsterkäufe werden derzeit in Italien Erntehelfer zur Spaghetti-Ernte gesucht…
Wenn das man nicht eine Farfalle ist!