Heute vor 100 Jahren wurde der populäre Wiener Volksschauspieler Fritz Muliar geboren. Legendär ist seine erbitterte Fehde mit dem seinerzeitigen Burgtheaterdirektor Claus Peymann: um eine »Schangse« hatte der nämlich gefleht, der Piefke, »geben Sie mir eine Schangse!« – und wenn in Wien einer »Schangse« sagt, hat er schon ausgeschissen, eh klar. Herr Muliar kannte daher kein Erbarmen, er beschied ihm:
- »Herr Peymann, schaun S’:
mir sag’n net Schangse, sondern Schaus.
Drum ham S’ bei uns ka Tschans net, also:
schleich’n S’ Ihna z’haus!« *)
Keine Chance für Piefke Peymann. Wenn einer schon »Claus« mit »C« heißt statt Klaus, wie sichs in Wien gehört ..
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*) »schleichen«, österr.: siehe*
war’s nicht umgekehrt, nämlich dass der claus dem fritz keine schanze gegeben hat?
Herr Muliar wird mir immer sympathischer, und ich wünschte, die Abfuhr wäre endgültiger und nationenübergreifend gewesen. Und wenn nicht: hättet ihr die Radautüte dann nicht wenigstens auf der Burg behalten können?
Ehrlich gesagt waren die Peymanschen Jahre an der Burg die besten, die der Burg passieren konnten.
@derbaron deiner Meinung möchte ich mich gerne anschließen-
ich mochte ihn nicht, eigentlich ist er mir TOTAL unsympathisch- ABER er ist ein grandioser Regisseur und Direktor!
@derbaron: Das sagen viele, und ich war auch begeistert, als ich einmal dort war (es gab was irre Anspruchsvolles von Handke). Deshalb bin ich auch so entsetzt über das, was er gerade im Ensemble abliefert. Ultrakonventionell inszenieren und Kollegen beschimpfen reicht einfach nicht aus.
Wo er Recht hatte, hatte er Recht, der Muliar … ;)