»Woher kommen wir, wohin gehen wir, und warum liegt ständig was im Weg rum?«
(Jossele Mühlbacher)
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(Jossele Mühlbacher)
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Heute ist angeblich der Evaluier-dein-Leben-Tag, falls man dem Kalender glauben will, und angeblich soll man den Tag nutzen um in sich zu gehen und zu reflektieren, wie das eigene Leben verläuft.
(Über die Sinnhaltigkeit der Floskel »in sich gehen« könnte man auch mal reflektieren: wie soll denn das überhaupt gehen, und was soll dabei herauskommen? Der Aztekengott Huitzilopochtli hat mal vorgemacht, was dabei herauskommt, indem er in sich ging: der Überlieferung nach kroch der eines Tages in seinen eigenen Hintern hinein und verschwand darin, und ward seither nimmer gesehen. Merke: Don’t try this at home!)
Insichgehen sollte man am besten zu Zweit machen:
„Gehn´n wir in Dich oder geh´n wir in mich?“
„Wer niemals außer sich gerät, wird niemals in sich gehen.“
―Paul Heyse
Zitate und Aphorismen – http://gutezitate.com/zitat/268179
Äh, und was genau will Herr Heyse damit sagen? Kann in dem Spruch keinen Sinngehalt entdecken, ehrlichgestanden.
Noch so ein „sinniger Sinnspruch“ über das „Insichgehen“:
„Wer nicht von Zeit zu Zeit in sich geht, trifft dort irgendwann niemanden mehr an.“
Wen bitte soll man denn dort drinnen antreffen, wenn man von Zeit zu Zeit in sich geht, und wie bitte ist der dort überhaupt reingekommen ohne vorher anzuklopfen—? ;-)
Wen man da antreffen soll, Onkel Ernstl? Vielleicht den kleinen Mann im Ohr.
Ich sehe bei dem Aphorismus allerdings eine kleine logische Schwierigkeit: Wenn man nicht in sich geht, kann man drinnen ja sowieso niemanden antreffen – wo ich nicht hingehe kann ich niemanden treffen.
Vielleicht ist das eine Übung im Multitasking. Man soll sich selbst Hase und Igel in Personalunion sein. Geht man als Hase in sich, schaut der Igel hinterm Magen vor und röppt: „Ik bün all hier!“ Wenn man dann versehentlich als Igel in sich geht, ist natürlich noch keiner da…
Darf der Träger einer elektronischen Fußfessel in sich gehen, ohne das bei der Vollzugsbehörde anzumelden?
Da will ich doch lieber ausser mir sein…
der Überlieferung nach kroch der eines Tages in seinen eigenen Hintern hinein und verschwand darin
Da muss ich jetzt an dieses schöne alte Volkslied denken: Ein Storch spazierte einst am Teiche …
Danke für den Link, das Volkslied ist ulkig :)
Also, statt in mich zu gehen und mich dort womöglich zu verlaufen, schicke ich lieber was Geistiges in mein Inneres. Prost!
Wenn ich zweimal in mich gehe und dreimal aus mir raus gehe, muss ich noch einmal in mich gehen, damit keiner in mir drin ist.