(Hannelore Schroth)
Heute ist übrigens der Welttag des Kompliments (nicht zu verwechseln mit dem Tag der Komplimente am 24. Jänner), laut Wikipedia eingeführt als »Tag, an dem besonders viele Komplimente gemacht werden sollen« – was freilich Unsinn ist: sparen tut man ja auch nicht nur am Weltspartag. Auch mit Komplimenten sollte man sparen, jedoch nicht geizen. Ein Kompliment zu machen aber sollte Kür sein und nicht etwa Pflicht, nur weils grad im Kalender steht.
Bei Kollegin Modeste klagt einer, er habe »zu viele schlechte Erfahrungen mit Komplimenten aus heiterm Himmel heraus« gemacht. Dabei gibt es ein einfaches Rezept, wie man ein Kompliment machen kann ohne sich der peinlichen Situation auszusetzen, dass es als unerwünscht ankommt, ich verrate es Ihnen: leiten Sie stets mit der unverfänglichen Frage ein »Hören Sie gern Komplimente?« – ich kann Ihnen versichern, dass die Mehrzahl aller Angesprochenen daraufhin antworten wird »Welches denn?« Dann machen Sie Ihr Kompliment. Ein geringerer Teil wird Ihnen erwidern »Nein,« – um gleich daran mit der Gegenfrage anzuknüpfen »Welches wäre es denn gewesen?« Dann verraten Sie es. Und lediglich eine Minderheit wird Ihnen dezidiert mit einem abschlägigen »Nein.« antworten. Auch recht, wer Ihr Kompliment nicht hören will, kriegts halt nicht zu hören. Es ist ganz einfach.

die komplimente für die damen
die immer beifall noch bekamen,
die deinen wert beträchtlich steigern,
du solltest niemals sie verweigern.
die wirkung ist sofort zu seh´n,
nennst du die kluge dame schön;
und freude herrscht übergenug
nennst du die schöne dame klug .
doch eine frage treibt mich um :
ist das auch das kriterium
bei komplimenten für den herrn ?
hör´n die dasselbe auch so gern ?
Es ist ganz einfach, da haben Sie recht, Herr Nömix…
Liest Du gerne Komplimente?
Lieber Komplimente als Komplikationen.
Heute gehört: „Bei dir schmeckts wie bei Mutter. Die konnte auch nicht kochen.“
Herrn Nömix schick‘ ich Komplimente,
weil er so manche Zeitungsente
und allerlei gedruckten Scheiß
so gut zu kommentieren weiß.
Hermann Bahr meinte: Komplimente sind ein geglückter Seiltanz zwischen Wahrheit und Übertreibung .
Die Übertreibung verneinen wir natürlich und sind von der Wahrheit überzeugt.
@ Bubi40
Nennt einen klugen Herrn man schön,
kann sichs nicht um Herrn Hawking dreh’n.
@ gulogulo
Oder Gunther Philipp: “Gnädigste haben Beine wie eine Gazelle.“
Gnädigste: “Wie meinen, so schlank?“
G. Philipp: “Aber nein, soviel’ Haar’.“
@ FrauDinktoc
Frau Kollegin, Kompliment!,
Sie reimen wirklich sehr patent.
@ Elisabetta1
Naja, aber Seiltanz ist ja eine hohe Kunst. Komplimente sollten einem eigentlich leicht fallen.
was nömix dichtet ist verlässlich
der herr ist wirklich ganz schön hässlich
Das kommt auf den Empfänger an. Manchen macht man gern ein Kompliment, andere werden eher hinauskomplimentiert.
Wieder einmal ein herrlicher Beitrag und geistreiche Kommentare!
(Hau‘ ich jetzt mal einfach so raus, ohne mich um die innewohnende Kompliziertheit alles Komplimentarischen zu kümmern. Muss auch mal sein dürfen.)
@ Lo
Allerdings können missratene “Komplimente“ zu Komplikationen führen, siehe z.B.:
»Sie können ein Dirndl auch ausfüllen« (*)
(sowieso hat ein “Kompliment“ in Verbindung mit einer Anmache überhaupt nix mit einem Kompliment zu tun – da ist ein himmelhoher Unterschied. Wer den nicht kennt hat keine Ahnung, was ein Kompliment ist.)
Der Mensch lebt nicht vom Kompliment allein –
Man will auch sonst gelobet sein.
Da passt unser Klassiker:
Ja Mama, das Essen ist wirklich sehr lecker.
Aber nochmal brauchst du es nicht kochen…
Mein Fräulein,
wie soll ich es sagen:
Sie haben eine Haut………
…… wie ein 17jähriger Pfirsich!