Ein angeblich sexistisches Gedicht soll nach dem Willen von Kritikern von einer Hochschulwand entfernt werden:
Alleen und Blumen
Blumen und Frauen
Alleen und Frauen
Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer
Kritiker Reich-Ranicki: »Es ist ein ekelhaftes Gedicht. [..] Ich sehe keine Reime. Gut, Reime müssen nicht sein.« – Ach, der meint gar nicht das Hochschulwand-Gedicht, der meint ein anderes.
Die Kritik an dem Alleen-und-Blumen-Gedicht stammt indessen vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der betreffenden Hochschule, und geht so:
Darauf muss man erstmal kommen. Schau mer mal, ob sich die nämliche Kritik auch auf so manch andere dichterische Hervorbringung münzen lässt, z.B. auf:
- »Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, / Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?«
Sexistisches Machwerk sowas, sollte unverzüglich aus dem deutschen Literaturkanon entfernt werden und sein Urheber der Ächtung anheimfallen.
Genau, und Schillers Handschuh gleich mit. Das ist ja sowas von klischeebehaftet.
Befürwortet der Allgemeine Studierendenausschuss demnach das Tragen von Burkas?
Oder tritt er für eine generelle Zwangserblindung von Männern ein?
wenn man jegliche kunst entfernt, die an irgendetwas erinnert (und sei es unangenehmes oder auch schwieriges)… wie herrlich & völlig leer & unkompliziert wären jegliche kultursammelstätten auf einmal.
Man sollte vielleicht alle Frauen umbringen. Danach gibt es keinen Grund mehr, irgendetwas als sexistisch anzuprangern. Natürlich müssen Homosexuelle gleich als „Frauen“ deklariert werden, damit sie ebenfalls weggeräumt werden.
Danach bringen sich dann die Männer um, weil das Leben fad geworden ist.
Das würde aber einfacher durch Abwerfen von Atombomben gehen. Zwei bis drei reichen schon, die anderen 15.000 werden dann ja automatisch eingeleitet.
Ach, hätten die Väter der Gedichtkritiker doch besser nicht die späteren Mütter ihrer Kinder bewundert!
Ja. Dann hätten wir heute noch immer leckere Mohrenköpfe und die sieben Zwerge und schöne Frauen und überhaupt lauter prima Sachen, die nicht nur in Erinnerungen existierten, sondern noch immer als solche benannt werden dürften. Das wäre schon sehr toll; aber leider passé /o\
„when you were just a twinkle in your father’s eye“ — aus dem Wörterbuch streichen! Sofort!
Bedenklich ist ja, dass es sich bei den Initiatoren dieser läppischen Gedichtstürmerei-Farce, dieser poesioklastischen Gesinnungsdünkelhuberei um die Studierendenvertreter einer Lehranstalt für Sozialpädagogik, Bildung und Erziehung handelt. Kollege eimaeckel bringt solche Bedenken auf den Punkt:
„poesioklastische Gesinnungsdünkelhuberei“ :-)))
Oder der sexistische Evergreen:
»Ich küsse Ihre Hand, Madame, und träum’, es war Ihr Mund.«
.. und erinnert zudem unangenehm an Ausgrenzung und Diskriminierung homophiler Tierliebhaber, und gehört schleunigst geändert:
»Ich küsse Ihren Hund, Madame, und träum’, es war Ihr Mann.«
…und erinnert außerdem an Ausgrenzung und Diskriminierung der Fußfetischisten, und gehört ebenfalls geändert:
„Ich küsse Ihre Hand, Madame, und träum‘, es war Ihr Fuß.“
mein gott, was ist daran so schlimm, einer frau in den po zu kneifen?
habe ich was verpasst? ich dachte immer, das gefällt den frauen.
Wusste gar nicht, dass jetzt schon das Anschauen/Bewundern als sexuelle Gewalt gilt. Ja, das würde letztendlich wirklich aufs Burka-Tragen und/oder dauerhafte Im-Haus-Bleiben der Frauen hinauslaufen. Lieber AstA, bitte verwendet eure Energie auf wirkliche Diskriminierung, z.B. das immer noch konsequente Nicht-Einstellen von Frauen jeglichen Alters wegen möglicher Schwangerschaft und/oder wegen des zeitweiligen Pflegenmüssens kranker Kinder und alter Verwandter…