Die Sonnenfinsternis mit freien Augen zu betrachten ist dem Augenlichte abträglich, Österreichs bedeutendstes Gratis-Volksbildungsorgan rät daher:
Die Sonnenfinsternis mit freien Augen zu betrachten ist dem Augenlichte abträglich, Österreichs bedeutendstes Gratis-Volksbildungsorgan rät daher:
Und wessen Auge, bitte?
Das Hühnerauge.
Sonnenfinsternis über Österreich: die wichtigsten Fakten ..
.. erfahren wir hier, nämlich:
(unsertirol24)
Irritiert hätte freilich, wenn in Österreich jemals eine Grille bereits im März (!) zu zirpen angefangen hätte.
… wäre es wirklich dunkel geworden, hätte ich auch mit Grillen aufgehört.
Es ist ja nett, dass man sich hier über die Sonnenfinsternis lustig macht.
Mich hat sie in absolute Verzweiflung gestoßen.
Ich bin offensichtlich so vertrottelt, dass ich die enorme Gefahr der Sonnenfinsternis nicht erkennen konnte oder kann.
Mich haben die diversen Zeitungsmeldungen so aufgeregt, dass ich jeden Journalisten, der über die Sonnenfinsternis geschrieben hat, am liebsten eigenhändig erschlagen würde.
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Aber damals bei Tschernobyl im Jahr 1986 haben sie nicht so „informativ“ geschrieben. Da haben sie die Goschen gehalten, weil sie nicht wussten, was Sache ist. Doch heute wissen sie zwar genauso wenig, was Sache ist, aber sie trauen sich zu schreiben, weil die Allgemeinbildung mittlerweile so nahe be null ist, dass alles behauptet werden kann.
Wie war das noch 4000 Erstinskribenten auf der Uni für Publizistik?
Das ist heute unser Niveau.
Sei’s drum. Ich drück‘ einmal beide Augen zu:)
Aber erinnern Sie sich an das Affentheater mit dem Milleniums-Bug, damals gab es in den Medien das gleiche hysterische Weltuntergangs-Geschnatter wie aktuell über den angeblichen Sonnenfinsternis-Blackout – und was ist rausgekommen? Das gleiche: nämlich wieder nix, außer dass vielleicht irgendwo in Gigeritzpatschen zwei Bahnhofsuhren falsch gehen. »Fiat stultitia, non pereat mundus«, wie üblich.
Das Limbo-Niveau der Knalljournaille ist freilich kein ausgesprochen neuartiges Phänomen, denn »Auch vor dem Internet gab es in jedem Dorf einen Deppen, manchmal auch zwei.« (Jörg Kachelmann*)
Naja, das mit dem Milleniums-Bug kann ich einigermaßen nachvollziehen. Ich habe selber damals bei einem ähnlichen Testvorgang von laufender Software 6000 Fehler registrieren können. Es ist auch kein Wunder, dass bei dem Aufwand, der getrieben wurde, nicht viel an Fehlermöglichkeiten übrig geblieben ist.
Aber im Nachhinein bedaure ich den Hype natürlich. Denn es hätten schon ein paar Raketen losgehen können.
Und wir hätten dann kein Problem mehr. Niemand von uns. Wäre doch eine gute Lösung. Vielleicht klappts ja diesmal mit der Ukraine.
Hysterie muss man auch WOLLEN. Oder man will sie eben nicht. Auch wenn die Journaille, die Kanaille, uns bereitwillig alles serviert, was wir dafür brauchen – die Entscheidung liegt immer beim Empfänger.