

» Die Feinde des Motor≈Zweirades pflegen zu sagen: „Das Motor≈Zweirad besitzt alle die Unannehmlichkeiten eines Automobils, vereint mit den Unannehmlichkeiten des Fahrrades.“ Aber sie vergessen hinzuzufügen: Das Motor≈Zweirad bietet nebst allen Annehmlichkeiten des Automobils auch alle Annehmlichkeiten eines Fahrrades.«
(Allgemeine Automobil≈Zeitung
Officielle Mittheilungen des Oesterreichischen Automobil≈Club, 1901)
Officielle Mittheilungen des Oesterreichischen Automobil≈Club, 1901)
submissest angemerkt …
sollt´einer hinterhältig wagen
dem fahrrad schlechtes nachzusagen
an dem sollt´ prompt für das erfrechen
der herrgott selbst sich bitter rächen
und auch das motorrad zu loben
bringt sicher höh´res lob von oben
denn gott hat beide ohne reue
geschaffen dass der mensch sich freue
»Gott gibt«, wie Herr von Goethe spricht,
»die Nüsse, doch er knackt sie nicht.«
Gott gibt Pedale, aber treten
muss der Mensch, da hilft kein beten.
Den Motor gibt Er auch, doch starten
tut Er ihn nicht, und auch nicht warten:
das muss der Mensch schon selber machen.
(Ölwechsel, Frostschutz, all die Sachen.)
das muss noch gesagt werden …
wer goethe kann gekonnt zitieren
der wird sich nimmermehr blamieren
dem sollt´kein mensch sein lob versagen
auch ohne dümmlich nachzufragen
ich lob ihn drum in höchsten tönen
und will mit lorbeer ihn bekrönen
Zitieren tue ich den Herrn
von Goethe freilich oft und gern.
(Genannt sei hier vor allen Dingen
ein Satz aus “Götz von Berlichingen“:
ein treffliches Zitat, das fast
in jeder Lebenslage passt ;)
(Der Lorbeer allerdings krönt nicht
im gleichen Maß jedes Gericht:
das Gulasch krönt, soviel ist klar,
nicht Lorbeer, sondern Paprika.)
der lorbeer ziere weise köpfe
und nicht profane goulaschtöpfe
wer lorbeer nur als würze sieht
dem singt die nachwelt nie ein lied
Den Götz von Berlichingen klassisch zu zitieren,
kann bisweilen üblen Unmut provozieren,
drum Goethes Freunden möcht ich eher raten
zu „Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.“ !
fast jeder satz den goethe spricht
in allen seinen werken
ist voll von geistigem gewicht
und absichtsvoll darauf erpicht
sich als zitat zu merken
… ;-) …
Ist’s nicht egal, wonach es klingt,
das Lied, welches die Nachwelt singt?
Weil man das Lied eh nimmer hört,
liegt man dereinst unter der Erd’.
nun ist es sicher auch mein glaube
’s ist besser als des glückes pfand
den spatz zu halten in der hand
als auf dem dach die taube
Wie weit vom Zweirad sind Sie nun
schon alle abgekommen
und haben, ohne mein Zutun,
sich Goethes angenommen.
Zitieren ihn und biegen dreist
sein Reimen in Ihr Schema,
worauf ich mir die Zunge beiß
t:gehört denn das zum Thema?
Ich bin fast sicher,
dem Geheimen Rat hätt es gefallen,
dass seine Worte itzo
durch virtuelle Räume hallen !
… ;-) … ;-)) … ;-))) …
man kann, ein christmensch sollt das wissen,
bei jedem ernsthaften disput,
auch über themen die akut,
die weisheit goethes niemals missen.
drum sei der kluge stets beflissen,
auch wenn das goethewort beschissen,
es kunstvoll zaubern aus dem hut.
Kollege Pathologe, Sie
haben freilich recht, und wie!
Sie haben es sehr schön erkannt:
beim Reimen hab’n wir uns verrannt
in völlig and’re Themen –
wir sollten uns was schämen.
Drum kehren wir zu guter letzt
zurück zum Thema, und ab jetzt
gilt hieramts ein für allemale:
an die Pedale, und zwar alle!
Sieh an, wer hätte das geglaubt,
Hier wird gereimt, dass’ nur so staubt!
(Was hiermit zu beweisen war.
Mit besten Grüßen, Martin K.)
Wo Form und Inhalt so weit klafft,
gehört der Reimzwang abgeschafft.
Will ich des Zweirads Loblied singen,
Lass ich mich nicht in Reime zwingen.
Und ist der Reim auch Ohrenkuss,
Das Radeln ist der Hochgenuss.
Leider fällt mir gerade
zum Fahr- und Motorrade
kein guter Reim ein, schade.
(Denn wäre das so gewesen,
könnte man ihn hier lesen.)
Ach, dieser Nömix bringt doch immer
des Lächelns strahlend güld’nen Schimmer
mitten hinein in mein Gesicht.
Schad’ nur, dass ich erst kürzlich fand
die Website aus dem „Ösi-Land“.
Ich komme häufig jetzt vorbei,
mit einem Rad oder auch zwei.
@Beitragsbild:
„Johann, fahren Sie schon mal das Moped vor!“