In Peking, so weiß die Statistik, gibt es neun Millionen Fahrräder. Und fünfzehneinhalb Millionen Einwohner. Dagegen hat es in Amsterdam nur knapp eine dreiviertel Million Einwohner, aber reichlich über eine Million Fahrräder.
Die statistische Fahrraddichte in Amsterdam ist somit mehr als doppelt so hoch wie in Peking. Es gibt eigene Parkhäuser für Fahrräder. Fahrräder heißen auf niederländisch übrigens Fietsen. Komisches Wort.
Am Amsterdamer Bahnhof gibt es drei Warteräume: Erste Klasse, Zweite Klasse, und einen für den König. Falls der König mal mit der Eisenbahn fahren will und zu früh dran ist.
Die Amsterdamer haben bekanntlich keine Vorhänge: man wundert sich über die zahllosen aneinandergereihten Auslagen von Einrichtungsfachgeschäften in allen Gassen – bis man dahinterkommt, dass es sich um lauter private Wohnzimmer handelt, in die man blickt. Sollte man dennoch an einem Fenster einen Vorhang entdecken, dann ist der womöglich nur aufgemalt.
In den Grachten (Kanälen) gilt ein rigoroses Tempolimit für Boote, was von der Amsterdamer Wasserpolizei mit Radarpistolen unerbittlich überwacht wird.
Ja, Holland ist schon eine Reise wert. Dort gibt es nicht nur große parkhäuser für Räder, sondern jeder Holländer hat eine Fietsentrommel im eigenen Garten. Klar, wenn das Rad schnell und bequem Abgestellt werden kann, dann wird es auch häufiger genutzt.
Ein Freund – Lehrer für Religion und Niederländisch – hat mir erzählt, die Fenster dürften aus calvenistischer Tradition keine Gardinen haben. Denn der Pastor müsse jederzeit nachsehen können, ob im Haus auch frommes Tun und nicht etwa Unzucht herrscht.
P.S.: Habe diese wunderbare Reiseserie gerade erst entdeckt und schmökere mich durch.
Ha super Ding mit den Gardinen, da hätte ich ja gar keinen Bock drauf :-)
vg Josef
Coole Sache, wäre ich nicht drauf gekommen!