In 30 Tagen um die Welt, 34. Tag

.. Amsterdam

In Peking, so weiß die Statistik, gibt es neun Millionen Fahrräder. Und fünf­zehn­einhalb Millionen Einwohner. Dagegen hat es in Amsterdam nur knapp eine drei­viertel Million Einwohner, aber reichlich über eine Million Fahr­räder.

Die statistische Fahrraddichte in Amsterdam ist somit mehr als doppelt so hoch wie in Peking. Es gibt eigene Parkhäuser für Fahrräder. Fahrräder heißen auf niederländisch übri­gens Fietsen. Ko­mi­sches Wort.

Am Amsterdamer Bahnhof gibt es drei Warteräume: Erste Klasse, Zweite Klasse, und einen für den König. Falls der König mal mit der Eisenbahn fahren will und zu früh dran ist.

Die Amsterdamer haben bekanntlich keine Vorhänge: man wundert sich über die zahllosen an­einandergereihten Auslagen von Einrichtungsfachgeschäften in allen Gassen – bis man da­hin­terkommt, dass es sich um lauter private Wohnzimmer handelt, in die man blickt. Sollte man den­noch an einem Fenster einen Vorhang entdecken, dann ist der womöglich nur auf­ge­malt.

In den Grachten (Kanälen) gilt ein rigoroses Tempolimit für Boote, was von der Am­ster­damer Wasserpolizei mit Radarpistolen unerbittlich überwacht wird.

4 Kommentare

  1. Ja, Holland ist schon eine Reise wert. Dort gibt es nicht nur große parkhäuser für Räder, sondern jeder Holländer hat eine Fietsentrommel im eigenen Garten. Klar, wenn das Rad schnell und bequem Abgestellt werden kann, dann wird es auch häufiger genutzt.

  2. Ein Freund – Lehrer für Religion und Niederländisch – hat mir erzählt, die Fenster dürften aus calvenistischer Tradition keine Gardinen haben. Denn der Pastor müsse jederzeit nachsehen können, ob im Haus auch frommes Tun und nicht etwa Unzucht herrscht.

    P.S.: Habe diese wunderbare Reiseserie gerade erst entdeckt und schmökere mich durch.

Hinterlasse einen Kommentar