
(Der Wienerwald-Bote, vorm. Neulengbacher Zeitung;
Unabhängiges Wochenblatt für Politik, Land≈ und Forstwirthschaft,
Gewerbe, Kunst und Literatur. Samstag, den 14. Februar 1907)
Das Eis wurde in großen Blöcken aus den vielerorts dafür angelegten Eisteichen gesägt, unter Sagscharten oder Strohdämmung zur Kälteisolierung in Kellerhallen eingelagert und in der warmen Jahreszeit zur Kühlung und insonders zur Bierbrauerei verwendet. In guten Eiskellern konnte sich das Eis bis zur folgenden Kältesaison halten. Um die Jahrhundertwende wurde auch mit der industriellen Eiserzeugung begonnen. Als Kinder sahen wir noch in den 60er-Jahren öfters den Eismann, wenn er Haushalte und Gastwirtschaften mit Blockeis für die Eiskästen belieferte. Häufig wird der Kühlschrank in der Umgangssprache heute noch Eiskasten genannt. Zahlreiche Straßen- und Flurnamen erinnern allenthalben an die ehemaligen Eisteiche. Auch in Neulengbach gab es vorzeiten einen Eisteich, früher konnte man dort im Winter Eislaufen, später wurde er trockengelegt und diente als Fußballwiese.
Unabhängiges Wochenblatt für Politik, Land≈ und Forstwirthschaft,
Gewerbe, Kunst und Literatur. Samstag, den 14. Februar 1907)

drum sagen ja auch manche leute immer noch zum kühlschrank eiskasten
ich wohn fast neben einer wiederbesiedelten eisfabrik. sie ist nur nicht ganz so berühmt wie die gasometer geworden;-)
Die Wiener Eisfabriken & Kühlhallen stellen auch heutzutags noch Blockeis her, wenn auch nur mehr in geringen Mengen.
Interessant, diese eisigen Befunde.
In diesem Jahr können wir allerdings froh sein um den kühltechnischen Fortschritt.
Das wäre wohl nichts mit der Eisernte…
Irgendwie bin ich auch froh, dass es jetzt elektrisch geht und ich keinen Eisblock nach oben schleppen muss.